Authentifizierungskriterien

Authentifizierungskriterien beschreiben die Merkmale, anhand derer die Zuordnung einer Behauptung zur Identität einer Person oder eines Systems erfolgt. Ziel ist es, sicherzustellen, dass der Anspruchsteller der behaupteten Identität entspricht und der Zugriff autorisiert ist. Kriterien beeinflussen Auswahl von Authentifizierungsmethoden, Sicherheitsniveau, Benutzerfreundlichkeit und Betriebskosten.

Typische Authentifizierungsmittel umfassen Wissen (Passwort, PIN), Besitz (Token, Smartphone, Smartcard), Biometrie (Fingerabdruck, Gesichtserkennung) sowie Verhalten (Keystroke-Dynamics, Nutzungsmuster). Ergänzend können Ort, Gerätekontext, Zeit oder Risikostufen genutzt werden, um eine risikobasierte Authentifizierung zu ermöglichen.

Bei der Bewertung von Methoden stehen Sicherheit, Benutzerkomfort, Skalierbarkeit, Datenschutz, Kosten, Interoperabilität und Rechtsvorgaben im Vordergrund. Leistungskennzahlen wie Fehlverwendungsrate (FAR), Fehlablehnungsrate (FRR) und Reaktionszeit helfen, Verfahren zu vergleichen. Auch die Robustheit gegen Phishing, Replay-Angriffe und Spoofing wird berücksichtigt.

Der Lebenszyklus umfasst Verwaltung von Schlüsseln und Zertifikaten, Sperr- und Wiederherstellungsverfahren, Auditing und Protokollierung, regelmäßige Überprüfung der Kriterien sowie Abnahmeprozesse und Ausfallsicherheit. Governance-aspekte betreffen Rollen, Verantwortlichkeiten und Compliance-Standards.

In der Praxis kombinieren Organisationen oft mehrere Faktoren zu einer starken Mehrfaktor-Authentifizierung, etwa Passwort plus Smartphone-Token oder biometrische Merkmale in sicheren Systemen. Ziel ist ein ausgewogenes Verhältnis von Sicherheit, Nutzbarkeit und Betriebseffizienz.