Agrarökonomie

Agrarökonomie ist ein Teilgebiet der Volkswirtschaftslehre, das die wirtschaftlichen Prozesse rund um land- und forstwirtschaftliche Produktion, Verteilung und Konsum untersucht. Sie analysiert die Gestaltung von Produktionssystemen, den Einsatz von Produktionsfaktoren wie Arbeit, Kapital, Boden und Technik, die Betriebsführung von landwirtschaftlichen Betrieben sowie Einkommen, Investitionen und Risikomanagement in der Landwirtschaft.

Zu den Kernfragen der Agrarökonomie zählen die Preis- und Mengenkombination auf Agrarmärkten, die Auswirkungen von politischen Maßnahmen und Subventionen auf Produktion, Einkommen und Umweltressourcen sowie die Effizienz von Betriebsmethoden. Theoretisch nutzt das Feld neoklassische Modelle, mikroökonomische Analysen und empirische Methoden wie Ökonometrie, Optimierungsverfahren und Simulationsmodelle, oft in Verbindung mit Betriebs- oder Ressourcenanalysen. International wird die Agrarökonomie zudem durch Handel, Ernährungssicherheit und globale Lieferketten geprägt.

Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf Politik- und Wirtschaftsanalysen, etwa der Bewertung landwirtschaftlicher Förderinstrumente, Marktregulierungen und der Auswirkungen von Umweltauflagen. Zentrale Themen sind Umwelt- und Ressourcennutzung, Nachhaltigkeit, Klimawandel, Biodiversität und Anpassung landwirtschaftlicher Systeme an veränderte Rahmenbedingungen.

Forschung und Lehre in der Agrarökonomie finden an Universitäten und Forschungsinstituten weltweit statt. Die Disziplin arbeitet interdisziplinär mit Umweltwissenschaften, Geografie, Sozialwissenschaften, Recht und Betriebswirtschaft zusammen. Typische Datenquellen sind landwirtschaftliche Statistiken, Betriebsbefragungen und internationale Daten von Organisationen wie FAO oder OECD.