Statistiken

Statistiken bezeichnet im Allgemeinen sowohl die numerischen Daten, die über einen Gegenstand gesammelt werden, als auch die Methoden zu deren Auswertung. In der Alltagssprache wird der Begriff oft für die Ergebnisse statistischer Analysen verwendet. Fachlich unterscheidet man Statistik als Wissenschaft von Statistiken als konkrete Datenreihen oder Berichte.

Die deskriptive Statistik fasst Daten zusammen und beschreibt Merkmale einer Stichprobe oder Population, beispielsweise durch Lage- und Streuungsmaße, Häufigkeiten, Tabellen und Diagramme. Die inferentielle Statistik zieht aus Stichprobendaten Schlussfolgerungen über die Grundgesamtheit, etwa mit Schätzungen, Hypothesentests und Konfidenzintervallen. Die Qualität der Daten ist entscheidend, einschließlich Repräsentativität, Vermeidung von Verzerrungen und Sorgfalt bei der Datenerhebung.

Statistische Arbeiten umfassen Datenerhebung und Stichprobenplanung, Aufbereitung der Daten, die Wahl geeigneter Kennzahlen und Modelle sowie die Interpretation und Kommunikation der Ergebnisse. Typische Methoden schließen Wahrscheinlichkeitsrechnung, Regressionsanalyse, Zeitreihenanalyse, multivariate Modelle und explorative Techniken wie Diagramme ein.

Anwendungsfelder reichen von Regierung und Verwaltung über Wirtschaft bis hin zu Gesundheitswesen, Sozialwissenschaften, Umweltforschung und Sport. In den letzten Jahrzehnten hat die Statistik durch Computerisierung und neue Datenquellen an Bedeutung gewonnen und bildet eine zentrale Komponente von Data Science.

Geschichte und Entwicklung der Statistik reichen von frühen Zählformen bis zur systematischen Methodik im 18. und 19. Jahrhundert. Pionieren wie Gottfried Achenwall, Adolphe Quetelet und Karl Pearson trugen wesentlich zur formalen Statistik und Wahrscheinlichkeitsrechnung bei. Heute ist Statistik eng mit Big Data und digitalen Informationssystemen verknüpft.