Überschlagsprüfungen
Überschlagsprüfungen sind schnelle, grobe Plausibilitätsprüfungen von Berechnungen, bei denen Größenordnungen, Fehleinschätzungen und unrealistische Annahmen frühzeitig erkannt werden sollen. Sie dienen dazu, die Plausibilität eines Ergebnisses zu prüfen, ohne eine detaillierte analytische Bearbeitung vorzunehmen. Die Methode wird in vielen Disziplinen angewendet, darunter Ingenieurwesen, Physik, Wirtschaft und Logistik.
- Identifikation der zentralen Größen und Parameter, die das Ergebnis maßgeblich beeinflussen.
- Wahl konservativer oder typischer Werte, Vereinfachungen und Ausschluss unwichtigerTerme.
- Anwendung einfacher Formeln oder Skalengesetze, oft mit dimensionale Konsistenzprüfung.
- Bildung von Ober- und Untergrenzen bzw. einer Bandbreite, um eine Plausibilitätsgrenze abzustecken.
- Abgleich mit Erfahrungswerten, Referenzdaten oder vergleichbaren Fällen.
- Dokumentation der Annahmen, damit die Grenzen nachvollziehbar bleiben.
Überschlagsprüfungen finden Anwendung in der Frühenphase von Projekten, in der Bauteil- oder Systemauslegung, bei Energie- und
Vorteile sind Geschwindigkeit, geringe Kosten und Unterstützung bei Entscheidungen sowie das Früherkennen grober Fehleinschätzungen. Nachteile bestehen
- Energieerzeugung: P ≈ 0,5 ρ A v^3 dient einer groben Abschätzung der installierten Leistung einer Windturbine; rationale Werte
- Energiespeicher: Für eine geschätzte Reichweite eines Elektrofahrzeugs kann E = erforderliche Energiebedarf pro km × erwartete Distanz