virusüberträgern

Virusüberträger, auch Vektoren von Viren genannt, sind Organismen oder Objekte, die Viren zwischen Wirten oder Zwischenwirten übertragen. Sie ermöglichen die räumliche und zeitliche Verbreitung viraler Erkrankungen, die ansonsten begrenzt blieben. Es wird zwischen biologischen Vektoren, bei denen der Virus im Vektor repliziert oder vermehrt wird, und mechanischen Vektoren unterschieden, bei denen der Virus passiv getragen wird, ohne dass eine Virusvermehrung im Vektor stattfindet.

Biologische Vektoren sind typischerweise Insekten oder Spinnentiere. Mückenarten wie Aedes aegypti und Anopheles gambiae übertragen Viren wie Dengue, Zika, Gelbfieber oder West-Nile-Virus. Zecken können Viren wie Tick-borne Encephalitis Virus (TBEV), Powassan-Virus oder andere zoonotische Viren übertragen. Sandmücken (Phlebotominae) sind ebenfalls bekannte biologische Vektoren für bestimmte Viren, darunter das Toscana-Virus.

Mechanische Vektoren tragen Viren überwiegend passiv, ohne dass der Virus im Vektor vermehrt. Beispiele sind Fliegen oder kontaminierte Oberflächen, die Viren von einer Quelle auf Lebensmitteln oder Wundflächen übertragen können. Mechanische Übertragung ist oft abhängig von Kontakthäufigkeit, Hygiene und Umweltbedingungen.

Ökologie und Public Health: Verbreitung und Intensität von Virusübertragungen hängen von Temperatur, Feuchtigkeit, Vegetation, Wasserflächen und menschlichen Siedlungen ab. Der Klimawandel sowie Urbanisierung erweitern oder verschieben Verbreitungsgebiete von Vektoren. Prävention umfasst integrierte Vektorkontrolle, Umweltmanagement, persönlichen Schutz vor Stichen, Einsatz von Insektiziden, Eliminierung von Brutstätten sowie Impfungen, wenn verfügbar. Forschung und Surveillance unterstützen frühzeitige Warnungen und gezielte Interventionen.