umgangssprachliche

Umgangssprachliche ist das Adjektiv, das sich auf die Umgangssprache bezieht, also auf den informellen, im Alltag verwendeten Sprachstil. Der Begriff wird in der Sprachwissenschaft oft verwendet, um Wörter, Ausdrücke oder Konstruktionen zu kennzeichnen, die im mündlichen Alltagsgespräch auftreten, aber nicht zwingend den Normen der Hochsprache entsprechen. Umgangssprachliche Formen können auch dann auftreten, wenn Standardsprache vorhanden ist, und liegen somit zwischen formeller Hochsprache und regionalen Dialekten.

Merkmale und Merkmalsbereiche. Umgangssprachliche Sprache zeichnet sich durch eine höhere Flexibilität in Lexik, Grammatik und Phonetik aus. Typische Merkmale sind nicht standardisierte Grammatik (z. B. Verkürzungen, Ellipsen), Kontraktionen und Wortneubildungen, Umgangs- oder Slangausdrucksformen und eine stärkere Nutzung von Interjektionen, Füllwörtern und Redewendungen. Regionale Unterschiede, Alters- und Sozialstufenpräferenzen beeinflussen das Vokabular und die Stilmittel der umgangssprachlichen Rede.

Funktion und Kontext. Umgangssprache erleichtert die spontane Kommunikation, stärkt Gruppen affiliation und verleiht Äußerungen Natürlichkeit und Wärme. In formellen Texten, in schulischer oder amtlicher Kommunikation wird sie dagegen oft vermieden oder markiert. Wörter und Wendungen der Umgangssprache können in Medien, Werbung oder Literatur auch stilistisch bewusst eingesetzt werden, um Nähe oder Authentizität zu vermitteln.

Bezug zu anderen Varietäten. Umgangssprache steht im Spannungsfeld zwischen Hochsprache und Dialekt. Slang und Jugendsprache fallen in manchen Fällen in den Bereich der umgangssprachlichen Ausdrucksweisen, während stark regionale Merkmale eher Dialektzugehörigkeit anzeigen. Wörterbücher kennzeichnen häufig umgangssprachliche Formen mit Hinweisen auf Stil oder Kontext.