Kontraktionen

Kontraktionen bezeichnet allgemein die Verkürzung oder Zusammenziehung von Strukturen. In der Wissenschaft unterscheiden sich Kontraktionen in zwei Hauptbereiche: linguistische Kontraktionen, die als gekürzte Formen von Wörtern oder Wortgruppen auftreten, und muskuläre Kontraktionen, die durch Aktivierung von Muskelfasern zu einer Verkürzung des Muskels führen.

Linguistische Kontraktionen ermöglichen eine flüssigere Sprechweise und beeinflussen Prosodie, Rhythmus und Syntax. Typische Beispiele im Deutschen sind „am“ (an dem), „im“ (in dem) oder „zum“ (zu dem). In der Schriftsprache erscheinen sie häufig in Umgangssprache oder Dialekten, z. B. „Ich hab’ keine Zeit.“ In formellem Schreiben werden sie oft vermieden oder mit Anführungszeichen bzw. Apostroph gekennzeichnet.

Muskelkontraktionen sind zentrale Prozesse der Motorik. Eine Kontraktion wird durch Nervenimpulse ausgelöst, Calciumionen freigesetzt und die Querbrückenbildung zwischen Aktin- und Myosinfilamenten ermöglicht. Man unterscheidet isometrische Kontraktionen, bei denen der Muskel seine Länge beibehält, und isotonische Kontraktionen, bei denen sich der Muskel verkürzt (konzentisch) oder verlängert (exzentrisch), während er Kraft erzeugt. Der Ablauf ist eng verknüpft mit Energieverbrauch, Ermüdung und Bewegungssteuerung.