Zusammenziehung

Zusammenziehung ist ein sprach- oder schreibsprachlicher Prozess, bei dem zwei aufeinanderfolgende Wörter zu einer verkürzten Form zusammengezogen werden. Typischerweise handelt es sich um eine Präposition mit einem folgenden bestimmten Artikel oder Demonstrativpronomen, seltener auch um andere Wortverbindungen. Ziel ist eine flüssigere Formerkennung und eine kürzere, oft alltäglichere Aussprache.

Der häufigste Typ der Zusammenziehung sind Präpositionen kombiniert mit Artikeln oder Demonstrativpronomen. Beispiele:

- zu dem -> zum

- zu der -> zur

- in dem -> im

- an dem -> am

- auf das -> aufs

- über das -> übers

- bei dem -> beim

- von dem -> vom

- in das -> ins

- um das -> ums

Solche Verkürzungen finden sich sowohl in der gesprochenen Sprache als auch in der Schriftsprache der alltäglichen Kommunikation. Sie sind Teil der Standardorthographie in vielen Fällen, werden aber auch in formelleren Texten verwendet, sofern sie den Sinn nicht verändern. Nicht alle Verbindungen lassen sich sinnvoll zusammenziehen; oft hängt es von der gebräuchlichen Wendung und der Verständlichkeit ab. In manchen formellen Kontexten kann gegen eine Zusammenziehung entschieden werden, um Klarheit oder Betonung zu erreichen.

Historisch und sprachübergreifend treten ähnliche Phänomene in vielen germanischen Sprachen auf, unterscheiden sich jedoch in der Häufigkeit und den konkreten Formen. In der Sprachwissenschaft wird Zusammenziehung häufig im Zusammenhang mit Elision, Lautverkürzung und orthographischer Zentralisierung betrachtet. Dialektale Varianten können noch weitergehende oder unregelmäßige Verkürzungen zeigen.