platformbasierte

Plattformbasierte Systeme und Geschäftsmodelle beschreiben Ansätze, bei denen der zentrale Wert durch eine Plattform geschaffen wird, die zwei oder mehr Nutzergruppen zusammenbringt und Interaktionen oder Transaktionen erleichtert. Der Begriff wird in der Wirtschaft, der Informationstechnologie und der Organisationsforschung verwendet, um unterschiedliche Phänomene zu erfassen, die von digitalen Marktplätzen bis hin zu softwarebasierten Ökosystemen reichen.

Zentrale Kennzeichen sind Mehrseitennutzung, Netzwerkeffekte und eine Governance-Struktur, die Regeln, Zugänge und Anreize festlegt. Plattformen fungieren oft als Vermittler zwischen Anbietern und Nachfragern, ermöglichen Matching-Algorithmen, Zahlungsabwicklung, Vertrauen und Bewertungssysteme. Abstrakte Grenzen zwischen Produzent und Konsument verschwimmen, und der Wert der Plattform steigt mit der Zahl der aktiven Nutzer.

Anwendungsfelder reichen von digitalen Marktplätzen, App-Ökosystemen und Sharing-Modellen bis zu plattformbasierten Architekturen in der Softwareentwicklung, etwa Platform-as-a-Service (PaaS) oder offene API-Ökosysteme. Plattformbasierte Modelle ermöglichen Skalierung, geringere Transaktionskosten und schnellere Innovation, treten aber auch in regulatorische und governance-bezogene Fragen, wie Marktbeherrschung, Datenschutz und faire Nutzung, hinein.

Für Forschung und Praxis wird der Fokus oft auf das Gleichgewicht zwischen Offenheit und Kontrolle, die Gestaltung von Anreizen und die nachhaltige Wertschöpfung gelegt.