entzündungsfördernd

Entzündungsfördernd bezeichnet in der Biologie Substanzen, Signale oder Prozesse, die eine Entzündung aktiv unterstützen oder verstärken. Entzündung ist eine Reaktion des angeborenen Immunsystems auf Gewebeschaden oder Infektion und dient dem Schutz der Gewebe, der Abwehr von Erregern und der Förderung der Heilung.

Zu den zentralen entzündungsfördernden Mediatoren gehören Zytokine wie TNF-α, IL-1β und IL-6, Chemokine, Prostaglandine wie PGE2, Leukotriene, Histamin und Bradykinin. Diese Substanzen werden von Immunzellen wie Makrophagen, Mastzellen und Neutrophilen freigesetzt und wirken auf Gefäßwand, Endothelzellen und weitere Zellen, um Wärme, Schmerz, Rötung und Gewebeschädigung zu initiieren. Signale erfolgen über Rezeptoren wie Toll-like-Rezeptoren (TLRs) und über NF-κB- oder MAPK-Signalwege, die die Expression entzündungsfördernder Gene erhöhen.

In akuten Infektionen oder Verletzungen ist dies vorteilhaft; chronische oder übermäßige Freisetzung kann jedoch zu Gewebeschäden und zur Entwicklung verschiedener Erkrankungen beitragen, etwa Autoimmunerkrankungen (rheumatoide Arthritis), Atherosklerose oder adipositasbezogene Entzündungen.

Therapeutisch wird das Gegenteil angestrebt: entzündungshemmende Therapien wie nichtsteroidale Antirheumatika (NSAIDs), Glukokortikoide und biologische Antikörper (z. B. gegen TNF-α, IL-1β oder IL-6) zielen darauf ab, entzündungsfördernde Signale zu reduzieren. Ein Gleichgewicht mit entzündungshemmenden Mediatoren wie IL-10 oder TGF-β ist notwendig für eine kontrollierte Immunantwort.

Der Begriff findet Anwendung in Medizin, Immunologie und Pharmakologie, um die feinen Unterschiede in der entzündlichen Reaktion zu beschreiben.