Viskoelastizität
Viskoelastizität bezeichnet das zeitabhängige mechanische Verhalten von Materialien, das elastische und viskose Anteile kombiniert. Elastischer Anteil sorgt für reversible Dehnungen, die unmittelbar nach Entlastung verschwinden; der viskose Anteil führt zu Fließ- bzw. Dämpfungseigenschaften, wobei Energie im Material über die Zeit verloren geht. In vielen Materialien, insbesondere Polymeren, Geweben und Verbundwerkstoffen, ist das Verhältnis dieser Anteile von Zeit, Temperatur und Belastungsfrequenz abhängig.
Zur Charakterisierung verwendet man rheologische Methoden: Dynamische Mechanische Analyse (DMA) oder Rotationsrheometer. Im Frequenzbereich liefern die
Viskoelastische Modelle dienen zur Vereinfachung des Verhaltens. Beispiele sind das Maxwell-Modell (Feder und Dämpfer in Reihe)
Die viskoelastische Reaktion hängt stark von Temperatur ab; Zeit-Temperatur-Superposition (TTSP) erlaubt oft, Frequenzabhängigkeiten bei verschiedenen Temperaturen
Anwendungsbereiche umfassen Polymerwerkstoffe, Biomedizin (Gewebe, Knorpel), Asphalt, Klebstoffe und Lebensmittel. Die Viskoelastizität beeinflusst Dämpfung, Verformung, Haltbarkeit