Verwalterverträge

Verwalterverträge sind Vereinbarungen zwischen einer Eigentümergemeinschaft oder einem Eigentümerverband und einem Verwalter, der die Verwaltung einer Liegenschaft übernimmt. Ziel ist die rechtliche und wirtschaftliche Abwicklung des gemeinschaftlichen Eigentums, einschließlich Verwaltung, Instandhaltung und Abrechnung der Betriebskosten. In vielen Fällen handelt es sich um Verträge mit einer professionellen Hausverwaltungsfirma oder einem selbständigen Verwalter.

Rechtsgrundlagen und Ausgestaltung: In Deutschland regelt das Wohnungseigentumsgesetz (WEG) die Bestellung eines Verwalters durch die Eigentümerversammlung. Ergänzend kommen zivilrechtliche Vorschriften des BGB zu Verträgen und Treuerechten zum Tragen. Der Verwaltervertrag legt den Aufgabenbereich, die Befugnisse, die Pflichten, die Laufzeit und Kündigungsmodalitäten fest. Er enthält Regelungen zu Buchführung, Abrechnung, Instandhaltungsmaßnahmen, Ausschreibungen von Reparaturen, Vertragsmanagement mit Dachdienstleistern, Versicherung und Vertretungsbefugnissen.

Inhalte und Pflichten: Typische Aufgaben umfassen kaufmännische Verwaltung (Buchführung, Haushaltsplanung, Betriebskostenabrechnung), technisches Management (Wartung, Instandsetzung, Gewährleistungsverfahren), Organisation der Eigentümerversammlung, Kommunikation mit Eigentümern, Vertragsmanagement mit Dienstleistern sowie Dokumentations- und Berichtspflichten. Der Verwalter muss sorgfältig, treuhänderisch und gemäß geltendem Recht handeln und regelmäßig Berichte vorlegen.

Vergütung und Haftung: Die Vergütung umfasst in der Regel eine feste Verwaltungsgebühr zzgl. Nebenkosten. Haftungsfragen betreffen Pflichtverletzungen, Sorgfaltspflichten und Versicherungsschutz (z. B. Berufshaftpflicht). Datenschutznormen (DSGVO) sind zu beachten.

Beendigung und Übergang: Verträge können befristet oder unbefristet sein; sie sehen Kündigungsfristen vor und regeln den Übergang der Aufgaben bei Beendigung. Änderungen oder Neubesetzungen erfolgen durch die Eigentümerversammlung.