Versionsangabe

Versionsangabe bezeichnet die Kennzeichnung einer bestimmten Version eines Produkts, typischerweise einer Software, aber auch von Dokumenten oder Bibliotheken. Sie dient der eindeutigen Identifikation, der Nachverfolgung von Änderungen und der Steuerung von Abhängigkeiten in Entwicklung, Lieferung und Betrieb.

Typische Bestandteile sind die Hauptversion (Major), die Nebenversion (Minor) und die Patch-Version (Patch). Zusätzlich können Vorabversionen wie Alpha, Beta oder Release Candidate sowie Build- oder Metadaten enthalten sein. Beispiel: 2.5.1-alpha.3+build.123.

Es gibt verschiedene Modelle der Versionsführung. Die semantische Versionierung (SemVer) verwendet die Struktur Major.Minor.Patch, optional gefolgt von Vorabversionen und Build-Metadaten. Kalenderbasierte Versionierung (CalVer) setzt auf Datumsteile wie 2024.11.02. Weitere Systeme verwenden rein fortlaufende Zahlen. Die Wahl beeinflusst Kompatibilität, Abhängigkeitsauflösung und Release-Politik.

Die Versionsangabe ermöglicht Abwärtskompatibilität, Dependency-Management, Reproduzierbarkeit von Builds und klare Kommunikation von Änderungen gegenüber Nutzern und Entwicklern. Sie ist integraler Bestandteil von Release-Notes, Dokumentation und Lizenz- bzw. Wartungsfristen.

Für eine konsistente Anwendung sind Richtlinien, Tagging im Quellcode-Repository und ein öffentliches Changelog sinnvoll. Besonders bei Bibliotheken und APIs sollten Breaking Changes eindeutig gekennzeichnet und Versionen stabil gehalten werden, um Verträge zwischen Anbietern und Nutzern zu wahren.

Herausforderungen umfassen inkonsistente Praktiken, Mehrdeutigkeiten bei Vorabversionen und unterschiedliche Versionierungsmodelle in Ökosystemen. Eine klare Versionspolitik erleichtert Wartung, Sicherheitspatches und langfristige Planung.