Versionspolitik

Versionspolitik bezeichnet einen Regelrahmen, der festlegt, wie verschiedene Versionen von Software, Dokumenten oder Datenbeständen erzeugt, identifiziert, freigegeben, dokumentiert und archiviert werden. Ziel ist Nachvollziehbarkeit, Konsistenz und eine kontrollierte Weiterentwicklung, die Kompatibilität zu bestehenden Systemen sicherstellt.

Zentrale Bausteine einer Versionspolitik sind die Versionsnummerierung, der Lebenszyklus von Versionen, Freigabeprozesse und die dazugehörige Dokumentation. Häufig verwendete Schemata sind semantische Versionierung (MAJOR.MINOR.PATCH) oder kalenderbasierte Versionierung. Der Lebenszyklus umfasst Phasen wie Entwicklung, Prüfung, Freigabe, Wartung und End-of-Life. Gleichzeitig ist eine Deprecation-Politik vorgesehen, die Zeitrahmen für den Übergang zu neuen Versionen und die Stilllegung alter Versionen festlegt.

Prozesse und Werkzeuge spielen eine zentrale Rolle. Versionskontrollsysteme wie Git oder SVN unterstützen Nachvollziehbarkeit durch Tags, Branching-Strategien und Commit-Historien. Release-Management koordiniert Planung, Build, Tests, Release Notes und Dokumentation. Changelogs, Release-Notizen und eine klare Archivierung älterer Versionen erleichtern Transparenz und Reproduzierbarkeit.

Governance umfasst Rollen wie Release Manager, Product Owner oder ein Change Advisory Board sowie Genehmigungs- und Freigabeprozesse. Eine klare Deprecation-Politik, Kommunikationswege und Migrationspläne helfen, Kompatibilitätsprobleme zu minimieren.

Vorteile der Versionspolitik sind bessere Transparenz, Reproduzierbarkeit, Auditierbarkeit und Compliance. Herausforderungen können erhöhter Aufwand, Verzögerungen oder Konflikte mit agilen Arbeitsweisen sein. Relevante Konzepte umfassen Versionskontrolle, Release-Management und Changelogs.