Umwelthydrologie

Umwelthydrologie ist ein Teilgebiet der Hydrologie, das die Wechselwirkungen zwischen Wasser und Umwelt untersucht. Sie betrachtet hydrologische Prozesse im Kontext von Ökosystemen, Boden, Vegetation und menschlichen Einwirkungen und zielt darauf ab, Wasserqualität, Ökosystemgesundheit und Ressourcenschutz zu verstehen und zu bewerten.

Im Mittelpunkt stehen der Wassertransport und die Verfügbarkeit von Wasser sowie der Einfluss von Abfluss, Verdunstung, Infiltration und Speicherung auf Umweltprozesse. Typische Fragestellungen betreffen Verschmutzungstransport, Nährstoffeinträge, Sedimentation, Grundwasser–Oberflächengewässer-Interaktionen, sowie wie Landnutzung, Klimaänderungen oder Moderationsmaßnahmen Umweltqualität beeinflussen.

Zu den Methoden gehören Feldmessungen, Probenahme und chemische Analytik, Tracer- und Isotopenverfahren, Monitoring sowie Modellierung und Fernerkundung. Biologische Indikatoren, Hydrometrie, Messung von Wasserqualität und Durchflussdaten ergänzen die Untersuchungen. Die Ergebnisse dienen der Bewertung von Umweltzuständen, der Vorhersage von Veränderungen und der Planung von Schutz- und Renaturierungsmaßnahmen.

Anwendungsfelder umfassen Fluss- und Seenökologie, Gewässermanagement, Grundwasserqualität, Hochwasser- und Trockenheitsrisiken sowie die Bewertung von Schadstoff- und Nährstofftransporten. Ziel ist oft die nachhaltige Wassernutzung, der Schutz von Ökosystemen und die Minimierung negativer Auswirkungen menschlicher Eingriffe.

Umwelthydrologie steht in enger Verbindung zu Ökologie, Geologie, Umwelttechnik und Raumplanung. Sie trägt wesentlich zur Umweltpolitik bei, insbesondere in Bezug auf Wasserqualität, Gewässerhaushalt und Anpassung an Klima- und Landnutzungsänderungen.