Umgebungsmerkmale

Umgebungsmerkmale bezeichnet die sichtbaren und messbaren Merkmale der unmittelbaren Umgebung eines Ortes. Dazu gehören natürliche Gegebenheiten wie Geländeformen, Gewässer, Vegetation und Bodeneigenschaften sowie künstliche Strukturen wie Gebäude, Straßen, Grünanlagen und Infrastruktur. Umgebungsmerkmale beeinflussen Nutzungsmöglichkeiten, Orientierung, Sichtbeziehungen und das Risikoempfinden in einem Raum.

In Geoinformationssystemen (GIS) werden Umgebungsmerkmale oft als Layer oder Attributwerte erfasst, verknüpft mit Kartenausschnitten. Typische Kategorien umfassen Topografie, Landnutzung, Bodentypen, Wasserressourcen, Verkehrsanbindung und Schutzgebiete. Planerinnen und Planer analysieren diese Merkmale, um Standortqualitäten zu bewerten, Zulässigkeiten zu prüfen und Umwelteinflüsse abzuschätzen.

Beispiele sind natürlichen Umgebungsmerkmale wie Berge, Täler, Flüsse, Seen, Küstenlinien sowie anthropogene Merkmale wie Straßennetz, Siedlungen, Industrie- oder Freizeitbereiche, Grünflächen und Denkmäler.

Die Umgebungsmerkmale wirken auf Mikroklima, Lärmbelastung, Belichtung, Sichtachsen und Erreichbarkeit. Sie beeinflussen bauliche Anforderungen, Brandschutz, Naturschutz, Bodenschutz und die langfristige Nutzungsplanung. Eine sorgfältige Umfeldanalyse unterstützt eine nachhaltige Entwicklung und minimiert Konflikte zwischen Nutzungstypen.

Methoden der Erhebung umfassen Feldbegehungen, Kartenbestände, Fernerkundung, Lidar, GPS-gestützte Vermessung sowie die Analyse vorhandener Planungsdokumente. Der Begriff wird je nach Kontext unterschiedlich eingeordnet; oft wird zwischen Umgebungs- und Standortmerkmalen unterschieden, wobei Letztere sich stärker auf das unmittelbare Bauobjekt beziehen.