Terminpreise

Terminpreise bezeichnen den im Voraus vereinbarten Preis für eine Lieferung oder Abrechnung eines Vermögenswerts zu einem zukünftigen Termin. Sie entstehen durch Forward- oder Futures-Verträge und dienen Marktteilnehmern zur Absicherung gegen Preisänderungen oder zur Spekulation.

Berechnung und Grundlagen: Der Terminpreis spiegelt die Kosten des Haltens des Vermögenswerts bis zum Liefertermin wider (Cost of Carry). Er hängt ab von Spotpreis S0, Zinssatz r, Lager- bzw. Carrying-Kosten u, gegebenenfalls Versicherungen, Transport sowie Erträgen wie Dividenden oder Convenience Yield. In der theoretischen Form gilt oft F = S0 × e^{(r + u - y)T}, wobei y den Ertrag oder das Convenience Yield repräsentiert. Bei landwirtschaftlichen Gütern wirken zusätzlich saisonale Muster. In der Praxis kann der Terminpreis durch Angebot, Nachfrage, Lagerfähigkeit und Erwartungen über zukünftige Märkte beeinflusst werden.

Unterschiede zu Forward- und Futures-Verträgen: Forwardpreise entstanden als individuelle Verträge (Over-the-Counter) zwischen zwei Parteien, ohne zentrale Absicherung, sodass Kreditrisiken bestehen. Futurespreise entstehen an Börsen, sind standardisiert und durch Clearinghäuser abgesichert; tägliche Verrechnung (Mark-to-Market) mindert Gegenparteirisiken und erhöht Transparenz. Damit kann der gehandelten Terminpreis leicht vom Netto-Forwardpreis abweichen, je nach Marktsituation und Risikopolitik.

Nutzung und Risiken: Terminpreise dienen der Preisabsicherung gegen ungünstige Bewegungen und der Budgetplanung. Typische Marktteilnehmer sind Produzenten, Verarbeiter, Händler sowie Finanzinstitute. Risiken ergeben sich aus Basisrisiko, Credit Risk bei Forwards und Liquiditätsrisiken; Einflussfaktoren sind Zinsniveau, Lagerkosten, saisonale Effekte, Angebot und Nachfrage sowie Wechselkurse.

Beispiel: Bei einem Spotpreis von 100, jährlichen Carry-Kosten von 5% und einer Laufzeit von einem Jahr liegt der Terminpreis grob bei 105.