TEERMessungen

TEERMessungen bezeichnet die Messung des transepithelialen bzw. transendothelialen elektrischen Widerstands einer zellulären Barriere. Üblicherweise werden Epithel- oder Endothelmonolagen auf porösen Membranen in Transwell-Inserts verwendet. Das Maß dient als Indikator für die Integrität der Tight Junctions und damit für die Barrierefunktion der Zellen.

Das Prinzip beruht darauf, dass der elektrische Widerstand des Barriere-Systems proportional zur Dichte und Tightness der Zellverbindungen ist. Der gemessene Widerstand wird korrigiert und in Ohm·cm² ausgedrückt, wobei TEER = (R_mess – R_blank) × A; R_blank ist der Widerstand des blanken Inserts mit Medium, A ist die Membranfläche in cm².

Für die Messung werden zwei Elektroden verwendet; eine Elektrode wird in die obere Kammer (apikal) und eine in die basolaterale Kammer eingeführt. Mit TEER-Geräten oder Zwei-Elektroden-Voltmohmmetern wird der Widerstand gemessen. Üblicherweise wird der Blindwert gemessen, und TEER berechnet: TEER = (R_mess – R_blank) × A. Messungen erfolgen typischerweise bei 37 °C in Medium; gleichbleibende Bedingungen sind wichtig. Vermeidung von Luftblasen und eine ruhige Messumgebung verbessern die Reproduzierbarkeit.

Interpretation und Anwendungen: Höhere TEER-Werte weisen auf eine stärkere, intakte Barriere hin; niedrigere Werte deuten auf Lecks oder Barrieredefekte. TEER wird genutzt, um Barriereentwicklungen in Zeitverlauf zu verfolgen, den Arzneimitteltransport, Toxizität oder Entzündungen zu untersuchen und Modelle wie die Blut-Hirn-Schranke oder die Darmbarriere zu bewerten. Oft wird TEER zusammen mit Parazellulär-Permeabilitätsmessungen verwendet, um eine umfassende Barrierefunktion zu erhalten.

Limitations: TEER hängt von Zelltyp, Membranfläche, Temperatur, Medium und Messsystem ab; Unterschiede in Geräten erschweren direkte Vergleiche. TEER gibt kein direktes Maß für die Permeabilität aller Moleküle; daher werden oft zusätzlich Permeabilitätstests durchgeführt.