Säurezuschlag

Säurezuschlag ist eine zusätzliche Preiskomponente, die zu Basispreisen von Produkten oder Dienstleistungen addiert wird, um Kosten abzudecken, die durch saure oder stark saure Bedingungen in Herstellung, Lagerung, Transport oder Verarbeitung entstehen. Er ist nicht gesetzlich festgelegt und seine Höhe variiert je Branche, Unternehmen und vertraglicher Vereinbarung.

Typische Anwendungsbereiche finden sich in der chemischen Industrie, wo der Umgang mit korrosiven Stoffen wie Säuren erhöhte Sicherheits- und Instandhaltungskosten verursacht. Ebenfalls relevant sind der Transport und die Lagerung saurer Substanzen, die Verpackungskosten im Getränke- und Lebensmittelbereich aufgrund erhöhter Anforderungen an Materialien und Hygienekontrollen sowie Entsorgungs- oder Neutralisationsmaßnahmen in der Abfall- und Umwelttechnik.

Berechnung und Ausweisung erfolgen meist vertraglich. Der Säurezuschlag kann als fester Betrag pro Einheit, als Prozentsatz des Grundpreises oder als mengen- bzw. volumenabhängiger Satz festgelegt werden. Die genaue Höhe orientiert sich an Faktoren wie der Intensität der Säure, dem erforderlichen Korrosionsschutz, zusätzlichen Prüfungen, Entsorgungs- oder Neutralisationsmaßnahmen und den vertraglichen Rahmenbedingungen.

Rechtlich und kaufmännisch ist der Begriff im jeweiligen Vertrag oder in Preislisten zu verankern, da er je Markt unterschiedlich verwendet wird. Ohne ausdrückliche Vereinbarung entfällt ein Säurezuschlag. Aufgrund der heterogenen Praxis empfiehlt sich eine klare Definition der zugrunde liegenden Kriterien und der Berechnungsweise.

Siehe auch: Zuschläge, Preisgestaltung, Vertragskalkulation.