Formen werden nach Ursache und Verlauf unterschieden. Entwicklungsbedingte Sprachbeeinträchtigungen treten ohne erkennbare erworbene Ursache auf, häufig im Kindesalter und in Zusammenhang mit allgemein entwicklungsbezogenen Störungen oder Hörverlust. Erworbene Beeinträchtigungen ergeben sich nach Schlaganfall, Schädel-Hirn-Trauma, Gehirntumor, Infektionen, degenerativen Erkrankungen oder schweren psychischen Belastungen. Unterformen umfassen Aphasie (sprachliche Störung durch Gehirnschaden), Apraxie der Sprache (Beeinträchtigung der Sprachplanung) sowie Dysarthrie (motorische Sprechstörung).
Diagnostik erfolgt durch ein interdisziplinäres Team, oft inklusive Logopädinnen/Logopäden, Ärztinnen/Ärzte, Psychologen und Pädagogen. Zu den Methoden gehören Anamnese, Hörscreening, Beobachtung der Alltagskommunikation, standardisierte Sprachtests sowie ggf. bildgebende Verfahren. Die Diagnostik zielt darauf ab, Art, Ausmaß und allfällige Begleiterkrankungen festzustellen und individuelle Therapieziele zu bestimmen.
Therapie und Unterstützung richten sich nach Art und Schwere der Beeinträchtigung. Sprachtherapie (Logopädie) zielt auf den Ausbau rezeptiver und expressiver Sprachfähigkeiten, die Verbesserung der Aussprache, des Satzbaus, des Wortschatzes sowie der pragmatischen Kommunikation. Frühförderung, schulische Unterstützung, Kommunikationshilfen und familiäre Einbindung verbessern Alltagskompetenzen. In einigen Fällen werden auch Therapien zur Verbesserung der Sprechmotorik, soziale Kommunikation oder Stimmtherapie eingesetzt.
Die Prognose variiert stark je nach Ursache, Alter des Auftretens, zeitnaher Behandlung und Unterstützungssystemen. Frühzeitige Diagnostik und intensive, fortlaufende Therapie erhöhen die Chancen auf Fortschritte. Prävention umfasst frühzeitige Erkennung, Hörscreening, gezielte Frühförderung und Bildungsangebote, um Risiken für Sprachentwicklungsstörungen zu reduzieren.