Sedimentbildung

Sedimentbildung bezeichnet die Entstehung, Veränderung und Strukturierung von Sedimenten in Erd- und Wasserumgebungen. Sedimente entstehen durch Verwitterung von Gesteinen, deren Bruchstücke, Mineralreste oder organische Überreste transportiert werden.

Wichtige Schritte sind Verwitterung, Transport, Ablagerung (Sedimentation) und Lithifikation. Verwitterung umfasst physikalische, chemische oder biologische Zerfallsprozesse, die Gesteine in lose Bestandteile zerlegen. Transport erfolgt durch Wasser, Eis, Wind und Bioturbation. Ablagerung hängt von Energiebedingungen, Korngröße und Transportmedium ab; dort setzen sich Sedimente ab, wenn Transportenergie sinkt. Lithifikation umfasst Verdichtung, Zementation und weitere diagenetische Veränderungen, die lockeres Sediment in festes Gestein verwandeln. Diagenese ist die Reihe von Prozessen nach Ablagerung, einschließlich Mineralneubildung, Recrystallisation und chemischer Veränderungen, die die Textur beeinflussen.

Man unterscheidet Sedimente vor allem in klastische (aus Fragmenten wie Sand, Schluff, Ton), chemische (Ausfällung von Mineralien, Evaporite) und biogene Sedimente (aus organischen Resten wie Kalk, Kohle). Verbreitungsräume umfassen Flüsse, Seen, Küstenzonen und Tiefsee. In Flüssen dominiert oft grobkörniges Material, in Meeren feinere Anteile wie Ton und Kalk; in Eiszeiten treten glaziale Ablagerungen auf. Sedimentbildung hat Bedeutung für die Erdgeschichte, Klimaarchäologie sowie Ressourcen wie Grundwasserleiter und Lagerstätten von Öl und Gas, aber auch für Baugrund.

Begriffsabgrenzung: Sedimentation bezeichnet vornehmlich das Absetzen von Material; Sedimentbildung umfasst zusätzlich die Entstehung und Verfestigung der Sedimente.