Schlaganfalltherapie

Schlaganfalltherapie bezeichnet die Gesamtheit der medizinischen Maßnahmen zur akuten Behandlung, Rehabilitation und Sekundärprävention von Schlaganfällen. Ein Schlaganfall ist eine plötzliche Beeinträchtigung der Blutversorgung des Gehirns, unterteilt in ischämische Schlaganfälle durch Gefäßverschluss und hämorrhagische Schlaganfälle durch Blutung. Ziel der Therapie ist rasche Wiederherstellung der Durchblutung, Minimierung von Hirnschäden und Wiedererlangung der Alltagsfunktionen.

In der akuten Phase von ischämischen Schlaganfällen kommen zwei zentrale Behandlungswege zum Einsatz: die Thrombolyse mit rekombinantem Gewebeplasminogenaktivator (rt-PA) innerhalb von 4,5 Stunden nach onset, sofern keine Gegenanzeigen vorliegen; und die mechanische Thrombektomie bei großen Gefäßen, bei der geeignete Patienten oft bis zu 24 Stunden nach Symptombeginn behandelt werden, abhängig von bildgebenden Kriterien. Vor Behandlungsbeginn erfolgt rasche Bildgebung (CT oder MRT, oft CT-Angiografie und Perfusion), um Ischämie auszuschließen oder zu bestätigen und den gefährdeten Bereich zu beurteilen. Weitere wichtige Schritte sind enge Blutdruck- und Blutzuckerüberwachung, Vermeidung aktueller Antikoagulanzien und schnelle Transportwege in ein geeignetes Schlaganfallzentrum, idealerweise mit kurzen Door-to-Needle- bzw. Door-to-Großgefäß-Interventionszeiten.

Bei hämorrhagischen Schlaganfällen liegt der Fokus auf Blutdruckmanagement, Kontrolle der weiteren Blutungen und gegebenenfalls chirurgischer Intervention. Thrombolyse ist kontraindiziert.

Nach der akuten Phase folgt Rehabilitation durch ein interdisziplinäres Team (Physio-, Ergo-, Logopädie; Neuropsychologie) und zielgerichtete Sekundärprävention. Dazu gehören antithrombotische Therapien je nach Ursache, Bluthochdruck-, Blutfett- und Blutzuckersteuerung sowie Lebensstiländerungen zur Risikoreduktion. Leitlinien und Qualitätsstandards steuern Diagnostik, Behandlungspfade und Nachsorge.