RuheHerzfrequenz

Ruheherzfrequenz bezeichnet die Anzahl der Herzschläge pro Minute in Ruhe, also wenn der Körper entspannt ist und keine körperliche Anstrengung vorliegt. Sie hängt vom Gleichgewicht des autonomen Nervensystems ab, wobei der Parasympathikus die Herzfrequenz senkt und der Sympathikus sie erhöht. Die Ruheherzfrequenz wird oft als Indikator für die kardiovaskuläre Fitness herangezogen: Eine niedrigere Ruheherzfrequenz wird oft mit besser trainierter Herz-Kreislauf-Fitness assoziiert.

Bei Erwachsenen liegt die normale Ruheherzfrequenz typischerweise zwischen etwa 60 und 100 Schlägen pro Minute. Sehr gut trainierte Ausdauerathleten können jedoch deutlich niedrigere Werte haben, oft im Bereich von 40 bis 60 bpm. Eine konstant erhöhte Ruheherzfrequenz kann auf Belastungen, Erkrankungen oder Medikation hinweisen, darunter Betablocker, Schilddrüsenerkrankungen oder akute Infektionen.

Zur Messung empfiehlt sich eine Ruhephase von 5 bis 10 Minuten in Ruhe, möglichst morgens nach dem Aufstehen und vor Koffeinkonsum. Die Pulsfrequenz kann am Handgelenk (Radialpuls) oder am Hals (Carotispuls) gezählt oder mit einem Herzfrequenzmonitor gemessen werden. Mehrere Messwerte über Tage hinweg liefern ein zuverlässigeres Bild.

Einflussfaktoren sind Alter, Fitnessniveau, Körpergröße, Temperatur, Höhenlage, Koffein, Nikotin, Schlafqualität, Stress und Entzündungen. Medikamente wie Betablocker oder bestimmte Schilddrüsenmedikationen können die Ruheherzfrequenz beeinflussen.

Werte sollten im Kontext betrachtet werden. Bei plötzlichen, anhaltenden Veränderungen der Ruheherzfrequenz oder begleitenden Symptomen wie Schwindel, Brustdruck oder Atemnot ist eine medizinische Abklärung sinnvoll. Bradecardie wird meist als Ruheherzfrequenz unter 60 bpm bezeichnet; bei Athleten kann dies jedoch normal sein. Tachykardie bezeichnet gewöhnlich eine Ruheherzfrequenz über 100 bpm.