Höhenlage

Höhenlage bezeichnet in der Geografie die vertikale Lage eines Punktes oder Objekts relativ zu einem Bezugssystem, üblicherweise dem Meeresspiegel. Sie wird meist in Höhenmetern angegeben und spielt in Kartografie, Topografie, Geologie und Meteorologie eine zentrale Rolle. Übliche Begriffe sind Höhe über dem Meeresspiegel (Höhe ü NN) bzw. Höhe über dem Normalnull (NN). In modernen Kartensystemen wird auch die Höhe über dem Referenzellipsoid (ellipsoide Höhe) bzw. orthometrische Höhe (über dem Geoid) verwendet, insbesondere bei GPS-basierten Messungen.

Höhenlage beeinflusst Klima, Ökologie und Bodenbildung. Mit zunehmender Höhe sinkt die Temperatur (ungefähr 6,5 °C pro 1000 m), lokale Niederschläge und Wettersysteme ändern sich durch Gebirgsketten, und die Vegetation wandelt sich. Höhenunterschiede prägen Landschaften, Gewässer und Siedlungen.

In der Praxis wird die Höhenlage für Infrastruktur, Verkehr und Raumplanung genutzt. Flughäfen und Flugzeuge arbeiten mit verschiedenen Höhenreferenzen wie Indicated Altitude, True Altitude und Flugniveau; Referenzwerte wie QNH und QFE ermöglichen eine sichere Bestimmung der Flughöhen. Medizinisch kann erhöhte Höhenlage zu Akklimatisationsproblemen bis zu Höhenkrankheiten führen.

Zur Messung der Höhenlage kommen GNSS-Systeme (GPS, GLONASS etc.), barometrische Höhenmesser und geometrische Nivellementmethoden zum Einsatz; zur besseren Genauigkeit wird oft eine Kombination genutzt. In der Geoinformationsverarbeitung bildet die Höhenlage die Grundlage für topografische Analysen, Hydrologie, Planung und Klimaauswertungen.