Qualitätsklassifikation

Qualitätsklassifikation ist die systematische Einordnung von Produkten, Materialien, Prozessen oder Dienstleistungen in festgelegte Klassen oder Stufen, basierend auf definierten Qualitätskriterien. Ziel ist Transparenz, Vergleichbarkeit und die Unterstützung von Beschaffung, Prüfung und Reklamationsbearbeitung. Die Kriterien können technische Leistungsmerkmale, Funktionsfähigkeit, Zuverlässigkeit, Haltbarkeit, Konformität mit Normen, Sicherheitsanforderungen sowie Kundenerwartungen und Herstellungsprozesse umfassen. Bewertungsmethoden reichen von Inspektionen und Prüfungen über messbare Kennzahlen bis hin zu statistischen Verfahren wie Prozessfähigkeitsindizes (Cp, Cpk) oder Risikobewertungen.

Klassifikationsschemata verwenden typischerweise Buchstaben (A, B, C) oder nummerische Skalen (1–5) oder andere Bezeichnungen, die in Normen oder unternehmensspezifischen Regelwerken festgelegt sind. In der Praxis wird eine Qualitätsklassifikation oft im Rahmen eines Qualitätsmanagementsystems implementiert, etwa für Lieferantenbewertungen, Wareneingangskontrollen oder Produktzertifizierungen. Sie unterstützt Entscheidungen zu Freigaben, Nacharbeiten oder Preisgestaltungen und erleichtert die Kommunikation mit Kunden und Partnern.

Unterscheidungen bestehen zu Zertifizierungen: Eine Klassifikation bewertet die Qualität eines bestimmten Guts oder Prozesses nach internen Kriterien, eine Zertifizierung bestätigt die Einhaltung eines externen Standards. Grenzen ergeben sich aus Subjektivität, dem Einfluss sich ändernder Anforderungen und dem Aufwand regelmäßiger Aktualisierungen der Kriterienkataloge.

Beispiele finden sich in der Industrie, etwa Material- oder Bauteilklassen, Lieferantenqualifikation oder Dienstleistungsgrade, die differenzierte Preis- oder Leistungsantworten ermöglichen.