Produktionssektors

Der Begriff Produktionssektor bezeichnet wirtschaftliche Aktivitäten, die Güter herstellen oder maßgeblich verarbeiten. In der klassischen Drei-Sektoren-Lehre gehört der Produktionssektor zum sekundären Sektor und schließt typischerweise Fertigung, Bauwesen, Energieversorgung und Bergbau bzw. Rohstoffgewinnung ein. Im Unterschied zum primären Sektor (Land- und Forstwirtschaft, Bergbau vor der Verarbeitung) sowie zum tertiären Sektor (Dienstleistungen) geht es im Produktionssektor um materielle Güter.

Die Struktur variiert zwischen Ländern. In vielen Industriestaaten dominiert die Fertigung in Kombination mit Bau- und Energieinfrastruktur; in stärker dienstleistungsorientierten Volkswirtschaften ist der Anteil geringer. Unternehmen in diesem Sektor zeichnen sich durch hohe Kapitalintensität, lange Investitionszyklen und eine enge Verknüpfung mit globalen Lieferketten aus; Produktivität wird oft durch Automatisierung, Digitalisierung und Skaleneffekte bestimmt. Produziert werden Konsumgüter, Investitionsgüter und Zwischenprodukte, die der weiteren Verarbeitung dienen.

Wichtige Kennzahlen sind der Anteil am Bruttoinlandsprodukt, die Beschäftigungsquote sowie die Wertschöpfung des Produktionsprozesses. Die Entwicklung des Produktionssektors wirkt sich unmittelbar auf Wirtschaftsleistung, Exporte und Handelsbilanz aus. Zukünftige Trends betreffen Energie- und Ressourceneffizienz, nachhaltige Produktion, Industrie 4.0 sowie Lieferkettenstabilität und Standortpolitik, die Investitionen beeinflussen.

Der Produktionssektor wird klassifikatorisch oft durch Systeme wie NACE oder ISIC untergliedert, um Daten über Unterbereiche wie Fertigung, Baugewerbe, Energieversorgung und Rohstoffgewinnung vergleichbar zu erfassen.