Produktionskapaciteten

Die Produktionskapazität bezeichnet die maximal mögliche Produktionsmenge eines Fertigungssystems innerhalb eines festgelegten Zeitraums unter normalen Betriebsbedingungen. Sie wird häufig unterschieden in die theoretisch maximale Kapazität (Nominal- oder Designkapazität) und die tatsächlich realisierbare Kapazität (effektive Kapazität), die durch Ausfallzeiten, Wartung, Rüstzeiten, Materialversorgung und Qualitätsprobleme reduziert wird. Die Kapazität ist eine zentrale Größe in der Planung von Investitionen, Personal, Lieferketten und Absatzstrategien.

Bestimmende Faktoren sind die Ausstattung der Anlage, der Zustand der Maschinen, das Prozesslayout, die Verfügbarkeit qualifizierter Arbeitskräfte, Rüst- und Stillstandszeiten, Wartung, Lieferzuverlässigkeit und die Qualität der Vorprodukte. Engpässe, oft an einer einzelnen Maschine oder Linie, setzen dabei die tatsächliche Kapazität begrenzt fest. Änderungen in einem Teil der Wertschöpfungskette können daher erhebliche Auswirkungen auf die Gesamtkapazität haben.

Die Kapazitätsplanung umfasst langfristige, mittelfristige und kurzfristige Entscheidungen darüber, welches Kapazitätsniveau erforderlich ist. Wesentliche Kennzahlen sind Kapazitätsauslastung, Durchsatz, Durchlaufzeit und Lieferbereitschaft. Die Auslastung ergibt sich typischerweise aus dem Verhältnis von tatsächlicher Produktion zur theoretischen Kapazität. Planungsergebnisse beeinflussen Lagerhaltung, Investitionsbedarf, Preisgestaltung und Kundenzufriedenheit.

Strategien zur Anpassung der Kapazität reichen von Investitionen in neue Anlagen oder Automatisierung über Prozessverbesserungen (z. B. Lean) bis hin zu externen Optionen wie Outsourcing oder Subunternehmung. Flexibilisierung von Arbeitszeiten, Outsourcing temporärer Anforderungen und die bessere Abstimmung von Angebot und Nachfrage spielen ebenfalls eine Rolle. Risiken entstehen durch Nachfrageschwankungen, saisonale Effekte und Lieferkettenstörungen.