Probenahmesystem

Ein Probenahmesystem ist eine Gesamtheit von Geräten, Vorrichtungen und Verfahren, die eingesetzt wird, um aus einem Prozessstrang oder einer Umgebung eine repräsentative Probe zu entnehmen. Ziel ist es, eine Probe zu erhalten, die die Zusammensetzung des zu untersuchenden Mediums zuverlässig abbildet, während Störungen des Prozesses minimiert und die Proben vor Veränderungen geschützt werden (z. B. Kühlung, Stabilisierung, Transport).

Zu den typischen Bestandteilen gehören Injektions- oder Probenahmeköpfe, Ventile oder Verteilersysteme, Pumpen oder Flussregelung, Transportleitungen, Sammelbehälter sowie ggf. Konditionierungseinrichtungen wie Filtration, Verdünnung, Temperaturführung und Headspace-Management. Probenahmesysteme können manuell oder automatisch betrieben werden und reichen von inline- oder on-line-Systemen bis zu zeit- oder durchflussproportionalen Abnahmestrategien.

Sorten der Probenahme umfassen unter anderem flüssige Probenahme (Durchflussproportional, zeitbasierte oder composite Proben), Gasprobenahme (Probenahme von Gasen mit Probenahmepunkten, Sorptionstüten oder Canistern) sowie Feststoffprobenahme (Grab- oder Composite-Proben aus Schüttgütern oder Feststoffen). Je nach Anwendungsfall können auch spezialisierte Systeme für heiß oder kalt, aerosol- oder behaviorierte Medien zum Einsatz kommen.

Anwendungsgebiete liegen in der Wasser- und Abwasseranalytik, Umweltmonitoring, chemischen Prozessen, der Lebensmittel- und Getränkeindustrie, Pharmazie, Bergbau sowie der Gebäudetechnik und HVAC-Systemen. Qualitätssicherung umfasst Repräsentativität, Vermeidung von Kontamination, Probenstabilität, Reinigung und Kalibrierung, Dokumentation und Rückverfolgbarkeit. Normen der ISO-56xx-Familie und verwandte Standards geben Anforderungen an Aufbau, Betrieb und Validierung vor.