Durchflussproportional

Durchflussproportional beschreibt ein Verhältnis, bei dem eine Größe direkt proportional zur Durchflussrate eines Mediums ist. In technischen Systemen bedeutet dies, dass Abgabe, Messwert oder Regelgröße sich unmittelbar an Änderungen des Durchflusses orientieren.

Formell lässt sich eine durchflussproportionale Größe Y als Y = k × Q darstellen, wobei Q der Durchfluss (zum Beispiel in Litern pro Minute) und k der Proportionalitätskoeffizient ist. Der Koeffizient berücksichtigt Einheiten, Konzentration und Systemcharakteristik. Typischerweise wird Y als Dosisrate oder Mengenzuordnung interpretiert.

Anwendungen finden sich vor allem in der Prozesssteuerung, Dosier- und Abgabetechnik sowie in Teilen der Medizintechnik. So kann die Abgabe von_Additiven, Desinfektionsmitteln oder Chemikalien proportional zum gemessenen Durchfluss geregelt werden, um eine konstante Endkonzentration zu gewährleisten. In Infusions- oder Injektionssystemen wird gegebenenfalls eine durchflussproportionale Zufuhr genutzt, ebenso in Abfüllanlagen, wo die abgegebene Menge an den Fluss angepasst wird.

Vorteile liegen in der Konstanthaltung von Konzentrationen, erhöhter Reproduzierbarkeit und effizienter Materialnutzung. Grenzen ergeben sich durch Verzögerungen in Messung und Regelung, Nichtlinearitäten bei extrem niedrigen oder hohen Durchflussraten sowie Umweltfaktoren wie Temperatur, die den Koeffizienten k beeinflussen können.

Abgrenzung: Durchflussproportionalität unterscheidet sich von mengenproportionaler Dosierung (Proportionalität zur abgegebenen Gesamtmenge) und zeitproportionaler Dosierung (abhängig primär von der Zeit). In der Praxis wird die geeignete Form durch Zielkonzentration, Systemdynamik und Messgenauigkeit bestimmt.