Sorptionstüten

Sorptionstüten sind Beutel aus inertem Trägermaterial, die mit sorbierenden Substanzen gefüllt sind, um flüchtige oder semi-flüchtige Verbindungen aus Luft, Wasser oder Gasströmen zu captieren. Sie finden Anwendung in der Umweltüberwachung, der Arbeitsmedizin und der Probenaufbereitung in deranalytischen Praxis. Ziel ist es, geringe Konzentrationen gebundener Substanzen zu sammeln und anschließend zu analytisch auszuwerten.

Der Aufbau besteht typischerweise aus einem chemisch beständigen Beutel (zum Beispiel aus Kunststofffolien wie Polypropylen oder Polyethylen) und einem Innenmaterial, das als Sorbens dient. Geeignete Sorptionsmaterialien umfassen Aktivkohle, Tenax (Polyphenylsulfone oder ähnliche Polymere), Carboxen, Silikagele oder zeolithische Substanzen sowie polymerbasierte Harze. Die Wahl des Sorbens bestimmt die Zielverbindungen, die Empfindlichkeit und die Reichweite der Aufnahme.

Anwendungen umfassen die passive oder aktive Probenahme von VOCs und SVOCs in der Luft, in Innenräumen sowie in industriellen Umgebungen. In der Probenaufbereitung dienen Sorptionstüten dazu, Spurenverbindungen aus Proben zu konzentrieren, bevor eine Analyse mittels Gaschromatographie oder Massenspektrometrie erfolgt. Der Desorptionsprozess erfolgt meist durch thermische Desorption oder Lösungsextraktion.

Vorteile sind einfache Handhabung, geringe Kosten und die Möglichkeit langer Abnahmedauern. Nachteile können begrenzte Empfindlichkeit, Sorptionskapazitätsbegrenzungen und potenzielle Sorptions- oder Desorptionsverfälschungen durch Feuchtigkeit oder überschüssige Wärme sein. Die Verwendung erfolgt unter Berücksichtigung relevanter Normen, Herstellervorgaben und sicherheitsrelevanter Entsorgungsvorschriften.