Preiswürdigkeit

Preiswürdigkeit bezeichnet die Eignung oder das Potenzial eines Beitrags, Produkts, Projekts oder einer Person, mit einem Preis ausgezeichnet zu werden. Der Begriff wird in Wettbewerben, Förderpreisen, Kunst- und Wissenschaftspreisen sowie in Beschaffungs- oder Anerkennungsprozessen verwendet, um zu entscheiden, welche Einsendungen in die engere Wahl kommen.

Typische Kriterien umfassen Originalität, fachliche oder technische Exzellenz, gesellschaftliche Relevanz, Nachhaltigkeit, Wirkungspotenzial, Übertragbarkeit oder Replizierbarkeit, sowie Transparenz und Ethik in der Darstellung und Umsetzung. Je nach Wettbewerb können Gewichtungen variieren, etwa technischer Fortschritt versus kultureller Beitrag.

Der Bewertungsprozess umfasst in der Regel einen Aufruf zur Teilnahme, eine Vorauswahl, Gutachten durch Sachverständige, eine formale Bewertung nach Kriterien, eine Jurysitzung zur Diskussion und schließlich die Entscheidung der Preisträgerinnen und Preisträger. Transparente Kriterien, nachvollziehbare Begründungen und eine Offenlegung der Bewertungsmethoden erhöhen die Legitimität.

Herausforderungen und Kritik betreffen Subjektivität, mögliche Vorurteile oder ungleichen Zugang zu Ressourcen, sowie strategisches Bewerben statt echter Qualität. Gegenmaßnahmen umfassen klare, veröffentlichte Kriterien, anonymisierte Begutachtung, Schulung der Jury, sowie Rechts- oder Einspruchswege gegen Entscheidungen.

Preiswürdigkeit dient somit als Orientierungskriterium, das die Auswahlprozesse in Kunst, Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft strukturiert. Sie bezeichnet keinen Anspruch auf eine Vergabe, sondern beschreibt, ob ein Beitrag prinzipiell den Anforderungen eines Preises entspricht.