Prüfanforderungen

Prüfanforderungen bezeichnen die Gesamtheit der Bedingungen, Kriterien und Verfahren, die festlegen, welche Voraussetzungen für die Teilnahme an einer Prüfung erfüllt sein müssen, wie die erbrachten Leistungen bewertet werden und unter welchen Bedingungen eine Prüfung bestanden gilt. Sie werden von Prüfungsorganisationen, Bildungsinstitutionen oder Aufsichtsbehörden festgelegt und dienen der Transparenz, Vergleichbarkeit und Rechtskonformität.

Typische Bestandteile sind Zulassungsvoraussetzungen (z. B. Alter, Zugehörigkeit zu einer Kursgruppe), Inhalte- und Kompetenzanforderungen (Prüfungsthemen, Lernziele, Anforderungsspektrum), Prüfungsformen (schriftlich, mündlich, praktisch, computergestützt), Zeitrahmen, Bewertungsmaßstäbe und Mindestnoten, Regelungen zu Nachschulung, Wiederholungen und Freiversuchen sowie Angaben zu Sprache, Prüfungsort, Terminen und Gebühren. Zusätzlich können Nachteilsausgleiche, barrierearme Gestaltung und Unterstützung bei Behinderung vorgesehen sein.

Entwicklung und Qualitätssicherung der Prüfungsanforderungen streben nach Validität, Zuverlässigkeit und Fairness. Prüfungspläne ordnen Aufgaben den Lernzielen zu; Standardisierung, Raterenschulung und statistische Analysen sichern Vergleichbarkeit. Die Dokumentation regelt Datenschutz, Sicherheit, Prüfsituation und Maßnahmen gegen Betrug. Transparente Kommunikation der Anforderungen erleichtert den Teilnehmenden die Vorbereitung und erhöht die Akzeptanz der Prüfungsergebnisse.

Im Bereich der Bildungs- und Berufsprüfungen regeln Prüfungsanforderungen auch Zulassung zur Prüfung, den Umfang des Abschlusses, Gültigkeitsdauer und Anforderungen für Zertifikate oder Lizenzen. Spezielle Regelungen gelten oft für besondere Gruppen, wie Studierende mit Behinderungen oder Teilnehmende mit Sprachbarrieren.