Plattformvorgaben

Plattformvorgaben, oft auch Plattformrichtlinien oder Plattformanforderungen genannt, beschreiben die formalen Anforderungen, die ein Plattformbetreiber an Produkte oder Dienste stellt, die auf oder mit der Plattform arbeiten sollen. Sie legen fest, wie Schnittstellen genutzt, Datenformate verarbeitet, Sicherheits- und Datenschutzanforderungen umgesetzt und Nutzererfahrungen konsistent gestaltet werden sollen. Ziel ist es, Kompatibilität, Sicherheit, Performance und Qualität über das Ökosystem hinweg sicherzustellen.

Zu den typischen Inhalten gehören technische Vorgaben zu APIs, Authentifizierung, Datenmodellen, Versionierung, Integrationsmustern sowie Anforderungen an Stabilität, Fehlertoleranz und Monitoring. Weitere Bereiche betreffen Inhalte- und Verhaltensregeln, Barrierefreiheit, Lokalisierung, Branding, rechtliche Vorgaben und datenschutzrechtliche Bestimmungen. Oft werden auch Zertifizierungs- oder Freigabeprozesse, Testumgebungen, Code-Checks oder automatisierte Compliance-Prüfungen festgelegt. Plattformvorgaben können zeitlich gestaffelt sein, etwa durch Update-Fenster, Deprecation-Pläne oder Migrationspfade.

Die Umsetzung der Vorgaben erfolgt in der Regel durch Entwicklerportale, SDKs, API-Dokumentationen und Zertifizierungsprogramme. Sie dienen der Qualitätssicherung, erleichtern Wartung und Kompatibilität zwischen unterschiedlichen Systemkomponenten und schützen Nutzer sowie Plattformbetreiber vor Risiken. Plattformvorgaben betreffen sowohl externe Partner als auch interne Systeme und sind oft Gegenstand regelmäßiger Aktualisierungen, um neue Funktionen, Sicherheitsanforderungen oder rechtliche Vorgaben abzubilden.

Beispiele finden sich in mobilen App-Stores, Cloud-Plattformen, Web-Plattformen sowie in branchenspezifischen Ökosystemen.