Partnerschaftsvertrag

Ein Partnerschaftsvertrag ist eine vertragliche Vereinbarung, die die Zusammenarbeit in einer Partnerschaft regelt. In Deutschland wird der Begriff vor allem im Zusammenhang mit der Partnerschaftsgesellschaft (PartG) verwendet, einer Rechtsform für freiberuflich tätige Berufe wie Rechtsanwälte, Notare, Wirtschaftsprüfer oder Steuerberater. Der Vertrag bildet die Grundlage der Kooperation und definiert Zweck, Gegenstand der Tätigkeit sowie die Rechte und Pflichten der Partner.

Typische Inhalte betreffen die Beiträge der Gesellschafter, die Gewinn- und Verlustverteilung, die Geschäftsführung und Vertretungsbefugnisse, sowie Regelungen zur Aufnahme neuer Partner, zum Ausscheiden, zu Nachfolgeregelungen, zur Auflösung und Abwicklung der Partnerschaft. Weitere Bestimmungen betreffen Verschwiegenheit, Konfliktregelung, Regelungen zu Interessenkonflikten, Haftung (einschließlich der Berufshaftpflicht) und ggf. Haftungsbeschränkungen der Partnerschaft. Der Vertrag kann außerdem Regelungen zu Wettbewerbsverboten, Vertretungsfällen und zu berufsrechtlichen Pflichten enthalten.

Neben der beruflichen Nutzung kann der Begriff auch im privaten Kontext verwendet werden, um Vermögensaufteilung, Unterhaltsfragen oder Nutzungsrechte zu regeln. In diesem privaten Umfeld handelt es sich um zivilrechtliche Vereinbarungen zwischen Partnern, die nicht unter das Berufsrecht fallen. Private Partnerschaftsverträge unterscheiden sich oft in Form und Rechtsfolgen von Ehe- oder Lebenspartnerschaftsverträgen.

Rechtliche Umsetzung: Die Gründung einer Partnerschaftsgesellschaft erfolgt in der Regel durch einen schriftlichen Partnerschaftsvertrag; eine notarielle Beurkundung ist in der Regel nicht erforderlich, wird aber empfohlen. Der Vertrag kann im Rahmen des PartGG in das Partnerschaftsregister eingetragen werden, wodurch die Gesellschaft rechtlich sichtbar wird. Eine fachkundige rechtliche Beratung wird empfohlen, um berufsrechtliche Vorgaben, Haftungsfragen und steuerliche Aspekte angemessen zu berücksichtigen.