PSTNGespräche

PSTN-Gespräche bezeichnen die Sprachkommunikation zwischen Endstellen, die über das Public Switched Telephone Network (PSTN) abgewickelt wird. Das PSTN ist ein weltweites, leitungsvermitteltes Netz, das traditionell aus fest installierten Zugängen, Vermittlungsstellen und Übertragungstechnik besteht. Im Kern erfolgt eine Telefonverbindung durch das Bereithalten einer dedizierten Schaltung für die Dauer des Gesprächs.

Technik und Signalisierung: PSTN-Gespräche basieren auf leitungsvermittelter Übertragung, bei der eine feste Bandbreite (typisch eine Sprachkanalbreite) für das gesamte Telefonat reserviert wird. Zur Steuerung von Anrufaufbau, Weiterleitung und Abrechnung kommen Signalisierungssysteme wie Signaling System No. 7 (SS7) zum Einsatz. Dieser Multi-Service-Stack ermöglicht Funktionen wie Rufnummernanzeige, Gesprächszustandsmeldung, Routing- und Tarifierungsinformationen sowie Netzzugangssteuerung. ISDN-Varianten integrieren digitale Kanäle in das PSTN, während ältere Netze analoge Sprachkanäle nutzten.

Übertragung und Qualität: Sprache wird in der Regel in digitalen Sprachkanälen übertragen, die durch Multiplexing zusammengeführt werden. Die Verbindung wird als feste Schaltung aufrechterhalten, was geringe Latenz und vorhersehbare Qualität gewährleistet, aber weniger flexibel gegenüber Datenverkehrsspitzen ist als paketbasierte Netze. Typische Merkmale sind Festnetzverfügbarkeit, Notrufbereitschaft und Kompatibilität mit einer großen Bandbreite von Endgeräten und Telefonnummern.

Gegenwart und Entwicklung: In vielen Ländern wird das PSTN schrittweise durch IP-basierte Netzwerke ergänzt oder ersetzt, während Gateways und Trunking-Lösungen eine Brücke zwischen PSTN und VoIP schlagen. PSTN bleibt jedoch eine Grundlage für zuverlässige, breit verfügbare Sprachkommunikation, insbesondere dort, wo Netzzugang oder Notfallinfrastruktur eine stabile Telefonie erfordern.

---