Mineralolie

Mineralolie, auch Mineralöl genannt, bezeichnet eine Gruppe viskoser Flüssigkeiten, die überwiegend aus gesättigten Kohlenwasserstoffen bestehen und durch Destillation sowie weitere Raffinationsschritte aus Erdöl gewonnen werden. Je nach Veredelungsgrad enthält sie paraffinische, naphthenische oder geringe Anteile aromatischer Fraktionen und deckt ein breites Spektrum an Viskositäten ab, von leichten Ölen bis zu schweren Schmierölen.

Herstellung und Eigenschaften: Im Herstellungsprozess wird Rohöl zunächst fraktioniert, danach Reinigung, Desulfurierung und gegebenenfalls Hydrierung sowie Entparaffinierung oder andere Modifikationen durchgeführt, um spezifische Spezifikationen zu erreichen. Hochraffinierte Mineralöle finden sich in Kosmetik, Pharmazeutika und Lebensmitteln, während weniger veredelte Sorten primär als Schmierstoffe eingesetzt werden.

Anwendungen: Hauptsächlich verwendet als Schmierstoffe (Motor-, Getriebe- und Hydrauliköle), Transformatorenöle und Kühlmittel in Maschinen. Mineralölkomponenten kommen zudem in Kosmetika (Hautpflegeprodukte) und Vaseline vor. In der Vergangenheit wurden bestimmte Mineralöle als Laxativum genutzt, heute aufgrund Aspirationrisiken seltener.

Sicherheit und Umwelt: Mineralöle sind in der Regel chemisch stabil und nicht wasserlöslich. Hochraffinierte Qualitäten gelten als hautverträglich für Kosmetik- und pharmazeutische Anwendungen; grobere Sorten können Hautreizungen verursachen. Umweltrelevante Risiken ergeben sich vor allem aus Ölaustritten, die schwer abzubauen sind. Regulierung betrifft Reinheitsanforderungen, Kennzeichnung und zulässige Verwendungen, insbesondere in Kosmetik und Lebensmitteln.

Bedeutung: Mineralöl bleibt ein wichtiger Rohstoff in Industrie und Konsumgütern, doch seine Gewinnung aus fossilen Ressourcen macht ihn Gegenstand von Nachhaltigkeitsdebatten.