Mikrowellenherde

Mikrowellenherde sind Haushaltsgeräte, die Speisen und Getränke durch Mikrowellen erhitzen. Mikrowellenstrahlung ist elektromagnetische Strahlung mit einer Frequenz von etwa 2,45 Gigahertz, die Wärme hauptsächlich durch die Ausrichtung von Dipolmolekülen, insbesondere Wasser, erzeugt. Durch diese dielektrische Erwärmung werden Lebensmittel von innen nach außen erhitzt. Mikrowellenherde eignen sich besonders zum schnellen Aufwärmen, Auftauen und Kochen kleiner Portionen und im Vergleich zu herkömmlichen Öfen oft für kurze Zeiten energieeffizienter.

Geschichte: Der Ursprung liegt in Forschungen zu Radarsystemen. 1945 entdeckte der amerikanische Ingenieur Percy Spencer zufällig die Hitzeentwicklung durch Mikrowellen; 1947 begann die industrielle Produktion von Großgeräten. In den 1960er und 1970er Jahren kamen kompaktere, für Privathaushalte taugliche Modelle auf den Markt, seitdem sind Mikrowellen in Küchen weltweit verbreitet.

Technik und Bauweise: Ein Mikrowellenherd erzeugt Mikrowellen mittels eines Magnetrons, die über einen Wellenleiter in den Garraum gelangen. Der Innenraum ist vollständig abgeschirmt und durch ein feines Türgitter geschützt, damit Strahlung nicht nach außen austritt. Die meisten Geräte arbeiten mit einem Drehteller, der eine gleichmäßige Erhitzung unterstützt; Flatbed-Modelle nutzen andere Anordnungen. Typische Nennleistung liegt bei 600 bis 1200 Watt.

Sicherheit und Verwendung: Mikrowellenstrahlung bleibt innerhalb des Garraums; Geräte erfüllen gesetzliche Vorgaben und Normen (z. B. CE, UL, EN 60335). Der Interlock-Schutz beendet den Betrieb beim Öffnen der Tür. Man sollte keine luftdicht verschlossenen Behälter verwenden, da Druckaufbau entstehen kann, und Metallbehälter sowie Metallfolie vermeiden. Eier oder geschlossene Behälter können Explosionen verursachen.

Umwelt und Nutzung: Mikrowellen benötigen weniger Zeit und oft weniger Energie als herkömmliche Öfen, insbesondere bei kleinen Mahlzeiten. Für größere Gerichte oder Backen sind herkömmliche Öfen oft besser geeignet. Eine regelmäßige Reinigung des Garraums verhindert Gerüche und Funktionsstörungen.