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Mikroplattenkomplex

Mikroplattenkomplex bezeichnet in der Geologie einen Raum, in dem mehrere kleine Lithosphärenplatten in engem geodynamischen Zusammenhang auftreten. Im Gegensatz zu größeren Platten bestehen Mikroplattenkomplexe aus einer mosaikartigen Anordnung kleinerer Platten und Bruchzonen, deren Bewegungen miteinander verflochten sind. Solche Komplexe entstehen typischerweise durch Fragmentierung größerer Platten, durch Mantelkonvektion, subduktive Rückwärtsbewegungen und Kollisionen, wobei Pla­tenen aneinandergrenzen und neue Randstrukturen bilden.

Die Dynamik dieser Komplexe ist gekennzeichnet durch variable Relativbewegungen an den Plattengrenzen, komplexe Dreifachknoten, Transform-, Divergenz-

Typische Merkmale eines Mikroplattenkomplexes sind mosaikartige Grenzen, eine hohe Dichte tektonischer Störungen, unregelmäßige Geometrien und eine

Mikroplattenkomplexe sind wichtige Modelle zur Erklärung regionaler Deformationen innerhalb der Plattentektonik. Sie helfen, regionale geologische Geschichten,

und
Konvergenzbereiche
sowie
oft
multiple,
verschachtelte
Subduktionszonen.
Mikroplatten
können
relativ
zueinander
rotieren,
sich
gegeneinander
verschieben
oder
in
Subduktionszonen
unter
einer
benachbarten
Platte
absinken.
Diese
Prozesse
führen
zu
ausgeprägter
Deformation
der
Kruste,
Arc-
und
Backarc-
Magmatismus
sowie
zur
Bildung
von
Gebirgsketten,
Grabenstrukturen
und
seismisch
aktiven
Zonen.
wechselnde
Hebung
bzw.
Senkung
der
Kruste.
Geophysikalisch
zeigen
sich
solche
Gebiete
durch
erhöhte
seismische
Aktivität,
Vulkanismus
in
Arc-Regionen,
dichte
gravimetrische
Anomalien,
sowie
charakteristische
Muster
in
der
Seismik,
Topographie
und
Geodäsie
(z.
B.
GPS-Bewegungen).
Spannungen
in
der
Lithosphäre
und
potenzielle
seismische
Risiken
besser
zu
verstehen.
Regionsbeispiele,
in
denen
mikroplattenartige
Strukturen
erforscht
werden,
liegen
in
der
östlichen
Mittelmeerregion,
im
Karibikbereich
und
in
Teilen
des
westlichen
Pazifiks,
wo
dicht
gepackte
Plattengrenzen
komplexe
Bewegungen
erzeugen.