Materialverschmutzung

Materialverschmutzung bezeichnet das unbeabsichtigte Vorhandensein von Fremdstoffen in Materialien oder auf deren Oberflächen, wodurch deren Eigenschaften, Funktion oder Sicherheit beeinträchtigt werden können. Sie kann die Leistungsfähigkeit von Produkten verringern, die Haltbarkeit verkürzen oder hygienische Risiken erzeugen.

Ursachen und Formen der Kontamination sind vielfältig. Entsteht während Herstellung, Verarbeitung, Lagerung, Transport oder Recycling, können chemische Substanzen (Lösungsmittelreste, Schmierstoffe, Migration aus Haftmitteln), Partikel (Staub, Abrieb), Mikroorganismen oder Feuchtigkeit in das Material gelangen. Zu den Formen zählen chemische Kontamination, physikalische Kontamination durch Partikel sowie mikrobiologische Kontamination. In sensiblen Bereichen wie Elektronik, Pharmazie, Luft- und Raumfahrt, Lebensmittelverarbeitung oder Bauwesen sind bereits geringe Kontaminationsmengen kritisch.

Auswirkungen reichen von verringerter Festigkeit, veränderter Leitfähigkeit, erhöhter Korrosion bis hin zu Hygienerisiken oder Fehlfunktionen von Bauteilen. In der Lebensmittel- und Pharmaindustrie können Kontaminationen Abweichungen von Normen oder Produktrückrufe verursachen. Die Kosten für Ausschuss, Nachbearbeitung und Reparaturen erhöhen sich entsprechend.

Erkennung und Prävention umfassen Reinigung, Qualitätskontrollen und saubere Arbeitsumgebungen. Typische Maßnahmen sind Reinraumbedingungen, Sauberkeitstests, Partikelzählen, Material- und Lieferantenqualifikation sowie klare Rückverfolgbarkeit. Reinigungsgänge, geeignete Verpackung und geeignete Materialauswahl reduzieren das Risiko. Regulativ spielen international geltende Normen und Richtlinien eine Rolle, unter anderem EU-Standards zur Produkt- und Lebensmittelsicherheit, REACH- und CLP-Verordnungen sowie branchenspezifische Vorgaben.