Makrofagien

Makrofagien sind große phagozytische Zellen des angeborenen Immunsystems. Sie entstehen überwiegend aus Monozyten, die im Blut zirkulieren, und differenzieren in Geweben zu residenten Makrophagen. Einige Gewebsmakrophagen stammen aus embryonalen Vorläufern und erneuern sich im Gewebe.

Zu ihren Kernaufgaben gehören die Aufnahme und der Abbau von Mikroorganismen, Zelltrümmern und Fremdstoffen durch Phagozytose sowie die Freisetzung von Enzymen im Lysosom. Sie präsentieren Antigenfragmente über MHC-II-Moleküle und sezernieren Zytokine wie TNF-α, IL-1 und IL-6 sowie chemoattraktive Signale, um weitere Immunzellen zu rekrutieren. Zudem tragen sie zur Beseitigung toter Zellen (Efferocytose) und zur Gewebereparatur bei.

Makrophagen können unterschiedlich aktiviert werden. Die klassische Aktivierung (M1) führt zu einem proinflammatorischen Profil mit Produktion von Zytokinen und reaktiven Sauerstoff- bzw. Stickstoffspezies. Die alternatives Aktivierung (M2) unterstützt Gewebeheilung, Regulation der Immunantwort und Entzündungsabbau. Die Polarisation ist flexibel; Makrophagen passen ihr Profil je nach Umgebung an.

Beispiele für Gewebe-Makrophagen sind Kupffer-Zellen in der Leber, Alveolarmakrophagen in der Lunge und Mikroglia im Zentralnervensystem. Herkunft und Funktion können variieren, doch alle tragen zur Immunüberwachung und Homöostase bei.

Rolle in Gesundheit und Krankheit: Makrophagen sind zentrale Verteidiger bei Infektionen, steuern die Entzündung und beteiligen sich an der Wundheilung. In chronischen Erkrankungen wie Atherosklerose oder Tuberkulose können sie jedoch zur Krankheitsentwicklung beitragen, etwa durch Foamenzellenbildung oder Bildung von Granulomen. In Tumoren wirken tumorassoziierte Makrophagen je nach Signalen pro- oder antitumorale Effekte.

Forschung und Therapie zielen darauf ab, Makrophagen gezielt zu modulieren, ihre Phagozytose zu verbessern oder ihre Polarisation zu beeinflussen.

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