Logistikanalysen

Logistikanalysen bezeichnet systematische Untersuchungen logistischer Prozesse mit dem Ziel, Kosten zu senken, den Service zu verbessern und die Transparenz zu erhöhen. Sie analysieren typischerweise alle Bereiche der Logistik, von Inbound- und Outbound-Logistik über Lagerhaltung und Transport bis hin zu Bestandsmanagement sowie Schnittstellen zu Beschaffung, Fertigung und Kundendienst.

Typische Methoden umfassen beschreibende und inferentielle Statistik, Prozess-Mining, Simulation (diskrete Ereignisse), Optimierung (lineare, ganzzahlige Programmierung, Netzwerkanalysen), Szenarioanalyse und die Entwicklung relevanter Kennzahlen (KPIs). Datenquellen reichen von ERP-, WMS- und TMS-Systemen über MES bis zu IoT-Sensoren; Datenqualität und -konsistenz sind zentrale Herausforderungen, ebenso Datenschutz und Compliance.

Wichtige Kennzahlen sind Gesamtkosten, Lagerbestand, Liefertreue, Durchlaufzeit, Kapazitätsauslastung, Transportnutzung, Servicegrad und CO2-Emissionen. Die Ergebnisse logistischer Analysen führen häufig zu konkreten Handlungsempfehlungen wie Netzwerkanpassungen, Optimierung der Transportmittel-Mombination, Layout- und Policy-Änderungen im Lager sowie Anpassungen von Bestands- und Sicherheitsbeständen.

Anwendungsfelder umfassen Netzwerkdesign und Kapazitätsplanung, Optimierung von Beständen, Transport- und Routenplanung, Last-Mile-Strategien, Outsourcing-Entscheidungen sowie Nachhaltigkeitsanalysen. Durch die Analysen lassen sich auch Risiko- und Szenario-Analysen durchführen, um Auswirkungen von Störungen oder Nachfrageänderungen besser abzuschätzen.

Herausforderungen bestehen in der Datenintegration, Semantikstandardisierung, Validierung der Modelle, der Akzeptanz bei Stakeholdern und der Umsetzung von Empfehlungen. Mit fortschreitender Digitalisierung gewinnen Logistikanalysen an Bedeutung, indem sie fortgeschrittene Analysentools, automatisierte Entscheidungsprozesse und Geodaten integrieren und so strategische Entscheidungen unterstützen.