Lagerkostenquote

Lagerkostenquote ist ein Kennwert aus der Lagerlogistik, der die Kosten des Haltens von Lagerbeständen in Relation zu deren Wert oder Menge setzt. In der Praxis wird sie häufig als prozentualer Anteil angegeben und misst, wie hoch die jährlichen Lagerhaltungskosten im Verhältnis zum durchschnittlichen Lagerbestand sind.

Berechnung und Bestandteile

Die gängige Definition lautet: Lagerkostenquote = (Jährliche Lagerhaltungskosten) / (Durchschnittlicher Lagerbestand) × 100. Die jährlichen Lagerhaltungskosten setzen sich aus mehreren Komponente zusammen, darunter Kapitalbindungskosten (Zins- bzw. Opportunitätskosten des gebundenen Kapitals), Lagerbetriebs- und Gebäudekosten, Personal, Energie, Versicherung, Instandhaltung, Abschreibungen sowie Verluste durch Verderb, Beschädigung oder Diebstahl. Als Durchschnittsgröße dient der durchschnittliche Lagerbestand über einen Abrechnungszeitraum, oft (Anfangsbestand + Endbestand) / 2 oder der gleitende Mittelwert, gemessen in Wert oder Stückzahl.

Anwendung und Nutzen

Die Lagerkostenquote dient der Bewertung von Lagerhaltungsintensität und Speicherpolitik. Sie wird verwendet, um Bestellmengen, Sicherheitsbestände und Lagerhaltungsstrategien zu prüfen, um herauszufinden, ob Kosten durch eine Reduktion des Lagerbestands oder durch effizientere Prozesse gesenkt werden können. Sie ermöglicht auch das Benchmarking zwischen Abteilungen, Lagern oder Zeiträumen und kann in Kombination mit anderen Kennzahlen wie der Umschlagshäufigkeit oder dem EOQ-Modell zur Optimierung eingesetzt werden.

Begrenzungen

Die Aussagekraft hängt stark von der Kostenaufteilung ab. Unterschiedliche Zuordnung von Kostenarten, saisonale Schwankungen oder unterschiedliche Berechnungsgrundlagen (Wert- vs. Mengendimension) können die Vergleichbarkeit beeinträchtigen. Daher ist Transparenz der Kostengliederung und konsistente Methodik essenziell.