Lagerbestandsniveaus

Lagerbestandsniveaus bezeichnen die Menge an Waren oder Materialien, die zu einem bestimmten Zeitpunkt in einem Lager vorhanden ist. Sie werden in der Betriebswirtschaft und Logistik zur Steuerung von Beschaffung, Produktion und Distribution genutzt und beeinflussen Kosten, Servicegrad und Liquidität.

Typische Begriffe sind Mindestbestand (minimale Reserve), Meldebestand (Bestellpunkt), Höchstbestand (Kapazitätsgrenze), Sicherheitsbestand (Puffer gegen Unsicherheiten), Sollbestand (geplantes Niveau) und Durchschnittsbestand (arithmetischer Mittelwert über eine Periode). Diese Niveaus lassen sich mengen- oder wertmäßig erfassen und bilden die Grundlage für Kennzahlen wie Lagerumschlag, Lagerreichweite und Kapitalbindung.

Die Festlegung von Lagerbestandsniveaus hängt von Nachfragevolatilität, Lieferzeiten, Bestellkosten, Lagerkapazität, Verderblichkeit sowie strategischen Zielen wie Servicegrad oder Kostenminimierung ab. Methoden zur Steuerung umfassen Bestellpunktverfahren, Economic Order Quantity (EOQ), Just-in-Time (JIT), ABC-Analyse und automatisierte Forecasting-Systeme. Jede Methode hat Vor- und Nachteile in Bezug auf Aufwand, Flexibilität und Risiko.

Zu hohe Bestandsniveaus binden Kapital und erhöhen Lagerkosten sowie Risiko von Veraltung; zu niedrige Niveaus führen zu Produktionsstopps, Lieferverzögerungen und Umsatzeinbußen. Effektives Management strebt ein ausgewogenes Lagerbestandsniveau an, das Betriebsanforderungen, Kosten und Lieferfähigkeit in Einklang bringt.