Investitionsbetrachtung

Investition bezeichnet in der Betriebswirtschaftslehre den Prozess der Beschaffung von Vermögenswerten, die dem Unternehmen über längere Zeit Nutzen bringen. Im Gegensatz zu Ausgaben für laufende Bedürfnisse oder Konsum dient eine Investition dazu, die Leistungsfähigkeit, Produktivität oder Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens zu erhöhen. Investitionen wirken sich auf langfristige Finanzströme aus; Entscheidungen beziehen sich häufig auf Vermögenswerte wie Maschinen, Gebäude, Software oder Patente.

Investitionsarten umfassen Sachinvestitionen (materielle Vermögenswerte), Finanzinvestitionen (Beteiligungen, Wertpapiere) und Immaterielle Investitionen (Forschung und Entwicklung, Markenrechte, Software). Nach dem Zweck unterschieden werden Ersatzinvestitionen (Erhaltung der bestehenden Kapazität), Erweiterungsinvestitionen (Ausbau der Kapazität) und Rationalisierungsinvestitionen (Effizienzsteigerung). Öffentliche Investitionen betreffen typischerweise Infrastruktur, Bildung oder Gesundheit und verfolgen oft sozioökonomische Ziele.

Investitionsrechnung dient der Bewertung von Alternativen anhand erwarteter Cashflows. Statische Methoden wie Payback-Periode, Kostenvergleich oder Rentabilitätskennzahlen liefern schnelle Orientierung, berücksichtigen aber den Zeitwert des Geldes nicht immer angemessen. Dynamische Verfahren wie Kapitalwert (NPV), interner Zinsfuß (IRR) und Annuitätenmethode berücksichtigen Zeitwert und Risikoprofile. Entscheidungsregeln beinhalten meist einen positiven Kapitalwert oder einen IRR, der eine Mindestverzinsung übersteigt; zusätzlich werden Sensitivitäts- und Szenarioanalysen eingesetzt, um Unsicherheiten abzubilden.

Beziehungen und Kontext: Investitionsentscheidungen beeinflussen Kapitalstruktur, Liquidität und das Risikoprofil eines Unternehmens; bei öffentlichen Investitionen stehen oft soziale Wohlfahrt, Externalitäten und langfristige Tragfähigkeit im Vordergrund. Grenzen ergeben sich aus der Unsicherheit zukünftiger Erträge, Schätzungen der Cashflows und der Wahl des Diskontierungszinses; unterschiedliche Bewertungsmethoden können zu abweichenden Ergebnissen führen.