Informationsintermediäre

Informationsintermediäre sind Organisationen oder Dienste, die als Vermittler zwischen Informationsproduzenten und Informationskonsumenten auftreten. Sie sammeln, verarbeiten, indexieren und verbreiten Informationen, erleichtern Suchen, Vergleiche, Empfehlungen und Bewertungen und tragen so zur Auffindbarkeit sowie zum Zugang zu Wissen bei.

Typen und Funktionen umfassen Suchmaschinen, soziale Netzwerke, Bewertungs- und Vergleichsportale, Nachrichten- und Content-Aggregatoren, sowie Datenbroker. Ihre zentralen Aufgaben liegen in der Indexierung, dem Ranking, der Personalisierung, dem Filtering, der Moderation und dem Metadata-Management. Sie aggregieren Inhalte aus verschiedenen Quellen, kuratieren sie und liefern nutzerorientierte Ergebnisse.

Wirtschaftlich leisten Informationsintermediäre einen Beitrag zur Reduzierung von Suchkosten, zur besseren Orientierung auf Märkten und zur Vertrauensbildung. Gleichzeitig können sie Marktmacht bündeln, Informationen verzerren oder filtern, und dadurch Risiken wie Verzerrung, Gatekeeping und Abhängigkeiten erzeugen. Datenschutz, Transparenz und Verantwortlichkeit sind zentrale Debattenfelder in Industrie, Wissenschaft und Politik.

Governance und Regulierung unterscheiden sich je nach Rechtsordnung. In der Europäischen Union spielen der Digital Services Act, die Datenschutz-Grundverordnung (GDPR) und wettbewerbsrechtliche Vorgaben eine wichtige Rolle, insbesondere in Bezug auf Transparenz, Moderationspflichten, Haftung und Nutzungsrechte. In anderen Jurisdiktionen existieren vergleichbare, teils abweichende Regelwerke.

Beispiele für Informationsintermediäre sind Suchmaschinen wie bestimmte Plattformen, soziale Netzwerke, Bewertungs- und Preisvergleichsportale sowie diverse Daten- und Contentdienstleister. Forschung untersucht zudem, wie Intermediäre Informationsasymmetrien beeinflussen, welche Rolle Algorithmen in der Vertrauensbildung spielen und wie Transparenz und Regulierung gestaltet werden können.