HirnstammSymptomen

Hirnstamm-Symptome bezeichnet eine Gruppe neurologischer Erscheinungen, die durch eine Störung des Hirnstamms verursacht werden. Der Hirnstamm umfasst den Medulla oblongata, die Pons und den Mittelhirn und verbindet das Großhirn mit Rückenmark und Kleinhirn. Er enthält die Kerne der Hirnnerven, aufsteigende und absteigende Bahnen sowie Zentren für Atmung, Herzfrequenz, Blutdruck, Gleichgewicht und Augenbewegungen. Störungen hier führen oft zu fokalen Defiziten, die sowohl kraniale Nervenausfälle als auch lange Bahnsymptome betreffen können.

Typische Zeichen sind Schluck- und Sprechstörungen (Dysphagie, Dysarthrie), Augenbewegungsstörungen (Diplopie, Nystagmus), Gesichts- oder Hörveränderungen sowie sensorische Auffälligkeiten. Zusätzlich können Ataxie, Gleichgewichtsstörungen und Verminderung der normalmotorischen Koordination auftreten. Oft zeigen sich Kombinationen aus Hirnnervenausfällen und langstreckigen Bahnerkrankungen, beispielsweise eine kontralaterale Schwäche oder sensorische Defizite gemeinsam mit ipsilateralen Hirnstamm-Symptomen. In schweren Fällen können Atem- oder Kreislaufregulation und Bewusstseinslage beeinträchtigt sein.

Ursachen reichen von ischämischen oder hämorrhagischen Schlaganfällen im Hirnstamm über Tumoren, Infektionen und entzündliche oder demyelinisierende Erkrankungen bis hin zu Traumen, Gefäßmissbildungen sowie metabolischen oder toxischen Einflüssen. Die Vielfalt der Ursachen erfordert eine gezielte Abklärung.

Diagnostik umfasst neurologische Untersuchung und bildgebende Verfahren wie MRT des Gehirns (mit Fokus auf Hirnstamm) und gegebenenfalls CT in akuten Fällen. Ergänzend können Vaskulärdarstellung (MRA/CTA), Liquordiagnostik sowie Laboruntersuchungen sinnvoll sein, um Ursache und Verlauf zu klären.

Behandlung richtet sich nach der Ursache: akute Schlaganfalltherapie, Tumorbehandlung, Behandlung von Infektionen oder Entzündungen, sowie rehabilitative Maßnahmen. Die Prognose variiert stark und hängt von Lokalisation, Schwere der Läsion und zeitnaher therapeutischer Intervention ab.