Grünflächenquoten

Grünflächenquoten, auch Grünflächenanteile genannt, sind planungsrechtliche Vorgaben, die festlegen, welcher Anteil der Fläche eines Baugebiets oder Standorts als Grünfläche dauerhaft ausgewiesen wird. Ziel ist es, Erholungsräume, Biodiversität, Klimaschutz und städtebauliche Qualität sicherzustellen und so Lebensqualität, Hitzeabmilderung und Versickerung von Regenwasser zu fördern.

Die Quote wird in der Regel als Prozentsatz der bedeckten Gesamtfläche definiert und kann je nach Jurisdiktion auf unterschiedliche Flächenbasen bezogen werden, z. B. Nettofläche des Plangebietes oder Bruttobaufläche. Grünflächen können öffentlich zugängliche Parks, Grünanlagen, Ausgleichsflächen, sowie private Gärten und grüne Innenhöfe umfassen; Verkehrstrassen und gewerbliche Nutzungen werden oft nicht als Grünflächen gewertet.

Rechtlicher Rahmen: In Deutschland wird die Planung durch Baugesetzbuch (BauGB) und Baunutzungsverordnung (BauNVO) sowie kommunale Satzungen geregelt. In Österreich und der Schweiz existieren ähnliche Instrumente in Landes- bzw. Kantons- bzw. Gemeindeordnungen. Die konkreten Quoten variieren stark je nach Stadt, Gemeinde und Gebiet.

Nutzen: Grünflächen tragen zur Kühlung, Luftqualität, Wasserrückhaltung, Artenvielfalt und Erholungsraum bei. Sie beeinflussen Verkehrs- und Bauweisen, erhöhen die Aufenthaltsqualität und können soziale Vielfalt unterstützen.

Herausforderungen: Grünflächenquoten können Kosten für Flächenentwicklung erhöhen, Pflichten zur Pflege erzeugen, und ihre Verteilung kann Fragen der sozialen Gerechtigkeit aufwerfen, wenn private Gärten als Hauptgrünflächen dienen. Zudem benötigen Grünflächen oft langfristige Pflege und klare Nutzungsregelungen.