Glossarpflege

Glossarpflege bezeichnet die fortlaufende Verwaltung und Pflege eines Glossars, einer systematischen Sammlung von Begriffen, Definitionen, Übersetzungen und Verwendungshinweisen. Sie ist in technischen Dokumentationen, in der Lokalisierung, im Wissensmanagement und in datengetriebenen Governance-Strukturen von Bedeutung.

Ziel der Glossarpflege ist es, Konsistenz in der Terminologie zu gewährleisten, klare Kommunikation sicherzustellen, Lokalisierung zu unterstützen und semantische Interoperabilität zu fördern. Sie dient auch dazu, Wissensbestände nachvollziehbar zu machen und langfristig reproduzierbare Glossarbegriffe bereitzustellen.

Der Umfang umfasst das Erheben von Begriffen, das Verfassen von Definitionen, Notizen zum Anwendungsbereich, Synonyme, Abkürzungen, Varianten in anderen Sprachen, Beispielsätze, Verweise sowie eine Änderungshistorie. Weitere Elemente können Beziehungen zwischen Begriffen, Hierarchien und Quellverweise sein.

Typische Rollen umfassen Terminologie-Verantwortliche, Fachredakteure, Übersetzerinnen und Übersetzer sowie IT-Unterstützung. Kernprozesse sind Terminerfassung, Validierung durch Fachexperten, redaktionelle Prüfung, Konfliktlösung, Versionierung und Freigabezyklen. Governance-Strukturen legen Verantwortlichkeiten, Freigaben und Audit-Trails fest.

Gängige Werkzeuge sind Terminologie-Management-Systeme, Content-Management-Systeme, Versionskontrollsysteme sowie Standards wie SKOS oder ISO 12620 für Vokabular-Management. Herausforderungen beinhalten Aktualität, Mehrdeutigkeiten, Mehrsprachigkeit, Abgrenzungsfragen und ressortübergreifende Abstimmungen.

Glossarpflege unterstützt Produkt- und Organisationsglossare, technische Dokumentation und Übersetzungsprozesse und steht in Beziehung zu verwandten Konzepten wie Terminologie-Management, Ontologien und Thesauri.