Gießsysteme

Gießsysteme bezeichnen die Gesamtheit der Kanäle, Anschlüsse und Bauteile, die das flüssige Metall vom Füllort in eine Form leiten. Ziel ist eine kontrollierte, gleichmäßige Füllung, geringe Turbulenz und eine zuverlässige Verteilung des Metalls, um Porositäten, Lunker oder Verzüge zu minimieren.

Typische Bestandteile eines Gießsystems sind Zuführungselemente, Laufwege und Einläufe, die den Fluss des Metalls lenken und verteilen. Ergänzend dienen Auffangsysteme, oft als Risers bezeichnet, dazu, Schrumpfungen zu kompensieren, indem sie noch flüssiges Metall liefern, während die Form erstarrt. Je nach Prozess kommen weitere Elemente wie Düsen, Ventile oder gezielt gestaltete Einlasskorridore hinzu, um Strömung und Füllung zu steuern.

Design und Optimierung: Die Auslegung eines Gießsystems beeinflusst maßgeblich Maßhaltigkeit, Porosität, Verzug und Ausschuss. Wichtige Kriterien sind der Verlauf der Strömung, die Vermeidung von Turbulenzen, Temperaturunterschiede und die Verhinderung stagnierender Bereiche. Moderne Gießsimulationen helfen bei der Vorhersage von Füllung, Erstarrung und eventuellen Fehlerquellen und unterstützen die Optimierung von Sandguss-, Kokillenguss- oder Druckgussprozessen.

Qualitätssicherung und Wartung: Gießsysteme müssen sauber gehalten und regelmäßig auf Verengungen, Abrieb oder Korrosion geprüft werden. Verunreinigungen im Metall oder Rückstände aus dem Formstoff können zu Porosität, Verbindungen oder Oberflächenfehlern führen.

Anwendungsfelder: Gießsysteme finden Anwendung in der Serienfertigung von Bauteilen aus Aluminium, Zink, Stahl und anderen Legierungen, wobei Anforderungen an Festigkeit, Maßhaltigkeit und Oberflächenqualität variieren.