Einläufe

Einläufe, medizinisch als Einlauf oder Klistier bezeichnet, sind Verfahren, bei denen Flüssigkeit durch den After in den Enddarm eingeführt wird. Ziel ist meist eine Reinigung des Darms, die Weichung von Stuhl oder die lokale Verabreichung von Medikamenten. Anwendungsgebiete umfassen Verstopfung, Darmreinigungen vor diagnostischen Untersuchungen (z. B. Koloskopie) und bestimmte medizinische Behandlungen.

Typen und Durchführung: Es gibt verschiedene Einlaufarten, darunter Spül-Einläufe mit Kochsalzlösung oder warmem Wasser, Phosphat-Einläufe sowie Öl- oder Glycerin-Einläufe zur Stuhlweichung. Die Flüssigkeit wird über eine geeignete Vorrichtung in den Enddarm eingeführt; in der Regel erfolgt eine ruhige Seitenlage (linksseitige Simms-Position). Die Flüssigkeitsmenge und die Verweildauer variieren je nach Indikation und Alter; häufig werden moderate Volumina verwendet und der Patient soll die Flüssigkeit eine Zeit lang retentionieren, bevor der Darm entleert wird.

Sicherheit, Gegenanzeigen und Risiken: Einläufe sollten sorgfältig durchgeführt werden. Mögliche Nebenwirkungen sind Schleimhautreizungen, Dehydratation oder Elektrolytstörungen, insbesondere bei wiederholter Anwendung. Sehr selten können Darmverletzungen auftreten. Gegenanzeigen umfassen Verdacht auf Darmverschluss, akute Bauchschmerzen unbekannter Ursache oder entzündliche Darmerkrankungen, bei denen ein Einlauf riskant sein könnte.

Moderne Relevanz: In der klinischen Praxis werden Einläufe vor allem in spezialisierten Einrichtungen oder in der häuslichen Pflege genutzt. Bei chronischer Verstopfung werden oft andere Therapien bevorzugt, und Einläufe dienen gelegentlich auch der Vorbereitung auf diagnostische Eingriffe.